Auflösung ist (noch) keine Option

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Gian Michael, Benno Niggli und Jon Domenic Parolini (v.l.) machen sich Gedanken über die Zukunft der BDP Graubünden.
PHILIPP BAER

von Simone Janz

Bis zu den nächsten Grossratswahlen 2022 muss das Bündner Wahlsystem angepasst werden. Das hat das Bundesgericht entschieden. Bei sieben Wahlkreisen (Avers, Chur, Fünf Dörfer, Oberengadin, Rhäzüns, Davos und Ilanz) ist das jetzige Majorzwahlsystem nicht verfassungsgemäss. Eine Knacknuss für die BDP. Ohne Majorz werde es schwierig, schreibt die Partei in einer Mitteilung.

Vor diesem Hintergrund diskutieren nun Parteivertreter und externe Politexperten, wie es für die Bündner Kantonalpartei weitergehen soll. Fest steht bisher nur: Eine Auflösung der Partei ist keine Option. Das sagte Grossrat und Parteipräsident Beno Niggli gegenüber Radio Südostschweiz. Ein Neustart, eine Koalition oder gar eine Fusion mit einer anderen Partei stehen hingegen als Zukunftsvarianten im Raum.

Variante eins, also ein Neustart, sei momentan Favorit, sagt Niggli. «Mit dieser Variante würden wir ein Modell schaffen, wo die Geschäftsführung mit fünf Aktiven die Geschäfte bearbeitet, während sich etwa zehn Personen im Hintergrund um die Strategie kümmern.» Bisher sei die Parteileitung eher strategisch tätig, so Niggli.

Mehr Klarheit bis Ende Jahr

Und was, wenn die Umstrukturierung nichts bringt? Niggli vertagt die endgültige Entscheidung auf den Ausgang der kantonalen Wahlen 2022. «Dann müsste man entscheiden, ob eine Auflösung in Frage kommt. Stand heute ist das kein Thema.»

Bis Ende Jahr will die BDP wissen, wie es weitergeht, also welche der diskutierten Varianten definitiv verfolgt werden soll. Bei der Delegiertenversammlung im April soll die Partei erste Resultate der geplanten Umstrukturierung präsentieren. Bis im August sollen dann auch personelle Entscheide getroffen und kommuniziert werden.

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