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FILE PHOTO: Luxury boats are seen during the Monaco Yacht show, one of the most prestigious pleasure boat shows in the world, in the port of Monaco, September 27, 2017. REUTERS/Eric Gaillard/File Photo
© REUTERS/ERIC GAILLARD

Millionenpleite eines Luxusyachten-Ausrüsters mit 44 Beschäftigten

Das Unternehmen hat rund 5,44 Millionen Euro Schulden und soll fortgeführt werden.

„Ursächlich für die nunmehrige Überschuldung sind aufgetretene Probleme bei mehreren Projekten, woraus letztlich Umsatzrückgänge zu verzeichnen waren. Im Jahr 2019 hat die Schuldnerin begonnen, Leistungen im Bereich der Fertigung von Sichtmetallen zu erbringen und hierfür eine eigene Abteilung geschaffen. Ein Auftrag für Türgriffe auf einem Schiff konnte nicht gewinnbringend abgewickelt werden, sodass negative Ergebnisse erwirtschaftet wurden“, teilt das Unternehmen dem Gericht laut AKV und KSV1870 mit.

Und weiter heißt es. „Zusätzlich kam es bei zwei Projekten zu erheblichen Mehraufwendungen im Bereich Oberflächenbearbeitung, wodurch es zu zeitlichen Verzug und aufgetretenen Mängeln gekommen ist, die von der Auftraggeberin nicht entsprechend honoriert wurden. Aufgrund der schlechten Geschäftsentwicklung im Jahr 2019 hat die Hausbank der Schuldnerin Kredite fällig gestellt. Mangels liquider Mittel ist die Schuldnerin weder in der Lage fällig gestellte Kredite fristgerecht rückzuführen, noch die sonst fälligen Verbindlichkeiten zu bedienen.“

Jetzt musste die Tischlerei Mandler GmbH mit Sitz in Greifenburg, Kärnten, den Weg zum Konkursgericht antreten. Es wurde laut AKV und KSV1870 ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Die Tischlerwerkstätte ist auf den Innenausbau von Luxusyachten spezialisiert. 44 Mitarbeiter sind laut KSV1870 betroffen. Der Betrieb soll fortgeführt und saniert werden.

Schulden und Vermögen

Die Verbindlichkeiten betragen laut KSV1870 rund 5,44 Millionen Euro, davon entfallen 2,947 Millionen Euro, 440.000 Euro und 283.600 Euro auf drei Banken, 1,31 Millionen Euro auf Kreditgeber, 66.300 Euro auf Leasing, 147.100 Euro auf die Gebietskrankenkasse, 80.000 Euro auf die Dienstnehmer und 29.900 Euro auf die Gemeinde.

Die Aktiva werden laut KSV1870 mit 3,06 Millionen Euro beziffert. Die Aktiva bestehen aus der Betriebsliegenschaft (1,5 Millionen Euro), dem Maschinenpark in Höhe von 400.000 Euro, der Betriebsausstatung (300.000 Euro) und offenen Forderungen in Höhe von 866.500 Euro.

Die Betriebsliegenschaft in Bruggen im Bezirk Spittal an der Drau ist mit Pfandrechten zugepflastert. So finden sich vier Pfandrechte darauf, zwei in Höhe von je 780.000 Euro, eines in Höhe von 200.000 Euro und eines in Höhe von 2,25 Millionen Euro.

Der Hintergrund

Zurück zu den Insolvenzursachen. Aufgrund der Probleme lag der Umsatz 2019 um 2,3 Millionen Euro unter dem geplanten Umsatz. Das hat sich mit 1,1 Millionen Euro auch negativ auf das Ergebnis ausgewirkt. Alleine aus den zwei oben angeführten Projekten führte der Mehraufwand zu einem Fehlbetrag in Höhe von 391.000 Euro. Am Ende summierte sich der Jahresverlust 2019 auf 1,8 Millionen Euro. In der Folge hat eine Hausbank die Kredite in einer Gesamthöhe von 2,947 Millionen Euro fällig gestellt, die zweite Hausbank hat 283.600 Euro fällig gestellt.

 

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