AMD Threadripper 3990X: Erste Benchmarks des 4000-Euro-Monsters
by Stefan TrunzikMit dem Ryzen Threadripper 3990X hat AMD ein heißes Eisen im Feuer. Jetzt scheinen die ersten Benchmarks des 64-Kern-Prozessors aufgetaucht zu sein. Der UserBenchmark und 3D Mark gewähren einen ersten Ausblick auf die Leistung der über 4000 Euro teuren CPU. Während sich der US-amerikanische Chiphersteller AMD mit der erfolgreichen Ryzen 3000-Serie (Zen 2) vorrangig im Mainstream- und Gaming-Segment platziert, sollen die neuen Threadripper-Prozessoren der dritten Generation den High-End-Markt dominieren. Ab dem 7. Februar soll das Flaggschiff in Form des AMD Ryzen Threadripper 3990X offiziell verkauft werden. Für 3990 US-Dollar (ca. 4300 Euro inkl. Steuern) erhält die vergleichbar kleine Zielgruppe den 64-Kerner mit 128 Threads und einer Taktraten-Spanne von 2,9 bis 4,3 GHz, der nun vorab in ersten Benchmarks gesichtet wurde.
Benchmarks nutzen die 64 Kerne und 128 Threads nicht wirklich aus
Beide Leaks gehen auf den findigen Twitter-Nutzer "rogame" zurück, der die Datenbanken bekannter Benchmark-Programme nach Vorabmodellen durchsucht. Im UserBenchmark wurde er auf ein Engineering Sample aufmerksam, dass sich durch seine kryptische Bezeichnung "100-000000163-01_43/29_Y" als Threadripper 3990X entpuppte. Die letzten Ziffern deuten dabei unter anderem auf den Turbo- und Basistakt des Prozessors hin. Wirklich überzeugen konnte die CPU mit ihren 64 Kernen in diesem Test allerdings nicht. Mit 5292 Punkte liegt sie gleichauf mit dem "schwächeren" AMD Ryzen Threadripper 3970X, der lediglich auf 32 Kerne und 64 Threads setzt.
Zusätzliche Angaben zur Taktrate und den genutzten Kernen stellen die Ergebnisse weiter in Frage. Etwas eindeutiger hingegen sind die Testwerte und Datenbank-Einträge aus dem 3D Mark Time Spy-Benchmark. Hier wird der Prozessor namentlich genannt und auch mit der korrekten Anzahl an Kernen sowie Threads aufgelistet. Mit 11.200 Punkte liegen die erreichten Punkte jedoch ebenfalls unter dem Ryzen Threadripper 3970X und sogar dem kleinen 24-Kerner 3960X. Grund dafür könnte die schlechte Skalierung des Benchmarks in Bezug auf die Anzahl der Kerne sein. Bevorzugt werden hier oftmals die besseren Taktraten, die im Basistakt der "günstigeren" Threadripper deutlich höher ausfallen (bis zu 3,8 GHz).
Gespannt darf man sein, wenn der AMD Ryzen Threadripper 3990X in freier Wildbahn Benchmarks wie den Cinebench R20 durchläuft. Zwar hat der Chiphersteller für diesen Test bereits einen Score von 25.399 Punkten bestätigt, doch das von AMD geschaffene Testszenario könnte von einem Praxisbetrieb deutlich abweichen. Spätestens Ende nächster Woche sollten die ersten Reviews veröffentlicht werden, welche die reelle Leistung des voraussichtlich über 4000 Euro teuren Prozessor genau unter die Lupe nehmen dürften.
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