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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (l.) übergibt Mario Draghi das Bundesverdienstkreuz und die UrkundeFoto: TOBIAS SCHWARZ / AFP
Seine Zinspolitik kostet deutsche Sparer dieses Jahr 24,51 Milliarden Euro

Graf Draghila bekommt Bundesverdienstkreuz

Steinmeier stichelt: Orden sei passendere Auszeichnung als die BILD-Pickelhaube

Der Milliarden-Verbrenner wird auch noch dekoriert …

Heute Mittag, 12 Uhr im Schloss Bellevue: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verleiht das Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland – an Mario Draghi, der fleißige Sparer in Deutschland um viele Milliarden Euro gebracht hat!

Steinmeier lobte den Ex-EU-Zentralbank-Chef für seine „unbestrittene geldpolitische Expertise“ und seinen „Mut“ als Währungshüter. Und weiter: „Damit haben Sie in stürmischen Zeiten den Euro und die Europäische Union zusammengehalten. Damit haben Sie sich um Europa verdient gemacht. Und damit haben Sie – das sage ich ganz bewusst – auch meinem Land einen großen Dienst erwiesen.“

Ein Lob, das kaum ein Sparer nachvollziehen kann. DENN: Allein 2020 wird Otto Normal durch Draghis Negativzins mehr als 24,5 Milliarden Euro verlieren – fast 300 Euro pro Bundesbürger!

Das prognostiziert der Finanzexperte Daniel Franke in einer aktuellen Studie.

Steinmeier in seiner Rede: Er halte den Bundesverdienstorden für die „weit passendere Auszeichnung als die Pickelhaube, die Ihnen zu Beginn Ihrer Amtszeit überreicht worden ist“. Ein Seitenhieb auf BILD.

Im März 2012 schenkte BILD Draghi zum Beginn seiner Amtszeit eine preußische Pickelhaube von 1871. Draghi dazu: „Das Preußische ist ein gutes Symbol für den wichtigsten Auftrag der EZB: Preisstabilität zu wahren und die Sparer zu beschützen.“ Und: „Deutschland ist ein Vorbild.“

Steinmeier: „Die Pickelhaube steht für eine Zeit, in der Europa am deutschen Wesen genesen sollte. Heute sind wir zum Glück weiter: Deutschland ist Teil dieses gemeinsamen Europa.“

Draghi aus Sicht der deutschen Sparer

Jahrelang sorgte die Europäische Zentralbank, mit Draghi an der Spitze (Herbst 2011 bis Herbst 2019), mit niedrigen Leitzinsen für billiges Geld – zur Freude der Kreditnehmer, aber zum Leidwesen der Sparer: Auf Sparbüchern und Tagesgeldkonten gibt es fast keine Guthabenzinsen mehr. Weil aber die Preise weiter steigen (Inflationsrate) schwindet die Kaufkraft der Sparvermögen!

Während seiner achtjährigen Amtszeit haben deutsche Sparer 120 Milliarden Euro verloren, wie die Comdirect Bank exklusiv für BILD berechnet hatte.

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Zur Ende der Amtszeit des EZB-Präsidenten Draghi rechnete BILD mithilfe von Volkswirten der Allianz aus, wie viel Sparer von ihren 10 000 Euro auf dem Tagesgeldkonto bzw. Sparbuch verloren haben.

Beim Sparbuch schmolz laut Allianz die Kaufkraft von 10 000 Euro Guthaben von Januar 2009 bis Anfang 2019 auf 9676 Euro: Ein Minus von 324 Euro – mehr als 3,2 Prozent Verlust!

Beim Tagesgeldkonto wurden bis Juni 2019 aus den ursprünglich 10 000 Euro nur 9017 Euro. Heißt: Inflationsbereinigt hätte ein Sparer mit einem Tagesgeldkonto 983 Euro an Kaufkraft verloren – das sind mehr als 9,8 Prozent Wertverlust!

BILD forderte daher im Sommer 2019 die Pickelhaube zurück! Doch Draghi bügelte die Forderung ab. Teilweise auf Deutsch sagte er: „Es gibt ein altes deutsches Sprichwort: Geschenkt ist geschenkt. Ich habe vor, sie zu behalten.“

Kritik an Draghi-Ehrung

Politiker aus CDU, CSU und FDP kritisieren die Ehrung des ehemaligen Euro-Bankers als nicht nachvollziehbar. „Was ist der Verdienst von Herrn Draghi für unser Land?“, sagte zum Beispiel CSU-Generalsekretär Markus Blume der „Bild am Sonntag“. Die Kritiker monierten die Niedrig- und Nullzinspolitik der EZB unter Draghi, die zulasten der deutschen Sparer gehe.

Außenminister Heiko Maas (SPD) hatte den langjährigen Präsidenten der Europäischen Zentralbank dafür vorgeschlagen. Nach Angaben des Präsidialamts hatten auch die vorherigen EZB-Chefs Jean-Claude Trichet und Wim Duisenberg diese hohe Auszeichnung erhalten.