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Die Gladbach-Fans protestieren gegen RB Leipzig.© imago images

19 Minuten Pfeifkonzert: Auch Gladbach-Fans wollen gegen RB Leipzig protestieren

Die Mönchengladbacher Ultra-Gruppierung „Sottocultura“ hat vor dem Gastspiel in Leipzig (Samstag/18.30 Uhr) zu einer Protestaktion aufgerufen. In Anlehnung an das Gründungsdatum der Borussia wollen die Fans RBL in den ersten 19 Minuten der Partie konsequent auspfeifen.

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Leipzig. Kein Trauermarsch, kein Stimmungsboykott, dafür ein gellendes Pfeifkonzert. Zwei Wochen nach den Protesten der Union-Berlin-Fans wollen auch Anhänger von Borussia Mönchengladbach in der Red Bull Arena ihren Unmut über Bundesliga-Spitzenreiter RB Leipzig zum Ausdruck bringen. Die Ultra-Gruppierung „Sottocultura“ hat in einer Erklärung alle Fans des Tabellendritten aufgefordert, RB in den ersten 19 Minuten der Partie konsequent auszupfeifen. Zudem sollen die Schlachtenbummler mit ihren „Traditionsverein“-Schals ein Zeichen gegen „das Produkt und die allgemeine Kommerzialisierung des Fußballs setzen“, wie es in der Erklärung heißt. Rund 5000 Borussen werden in Leipzig erwartet.

DURCHKLICKEN: Bilder der Anti-RB-Spruchbänder bei den Fohlen

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Die Fans von Borussia Möchengaldbach "begrüßten" RB Leipzig mit Spruchbändern, die teilweise weit unter die Gürtellinie gingen.©

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Die Fans schreiben weiter, dass RB sportlich zwar längst in der Bundesliga angekommen sei, aber man die Rasenballer „ebenso wenig als Fußballverein“ akzeptieren könne „wie in der Vergangenheit“. Die Vorwürfe gegen den 2009 vom Red-Bull-Konzern gegründeten Club lauten unter anderem: Umgehung der 50+1-Regel, Werbung als einziger Zweck, Wettbewerbsverzerrung. Zudem beklagen sich die Gladbach-Ultras über „eine in den letzten Jahren im Leipziger Stadion etablierte Zensur, die es Gästefans unmöglich macht, ihre freie Meinung anständig zum Ausdruck zu bringen.“
Stattdessen würden unliebsame Besucher angeblich drangsaliert und lediglich als Kunden gesehen. Mit einer ähnlichen Begründung hatten vor wenigen Tagen auch Anhänger von Bayer Leverkusen einen Komplett-Boykott der Begegnung am 1. März begründet.

Die Anhänger der Leipziger Kontrahenten zeigen sich damit weiter protestfreudig. Tausende Fans von Union Berlin waren vor zwei Wochen bei einem Trauermarsch vom Hauptbahnhof zum Stadion gelaufen. In der Red Bull Arena hatten sie in den ersten 15 Minuten auf jeglichen Support ihrer Mannschaft verzichtet, um ein Zeichen zu setzen. Lediglich beim Berliner Führungstreffer nach zehn Minuten waren die Gäste kurz zu hören gewesen. Vergangene Woche wurde in Frankfurt keine groß angelegte Protestaktion durchgeführt. Die Eintracht-Fans zeigten ihre Abneigung beim 2:0-Sieg jedoch durch Schmähgesänge – teils unter der Gürtellinie – gegen die gesamte RB-Elf und insbesondere gegen Toptorjäger Timo Werner.

Zum Statement der Gladbach-Ultras: https://sottocultura.de/scheiss-red-bull