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Tiktok: Viele Influencer nutzen die chinesische Kurzvideo-App. (Archiv/Symbolbild)Foto: dpa

China: Schmink-Video auf Tiktok entpuppt sich als etwas ganz anderes

Das Video beginnt wie jedes x-beliebige Schmink-Tutorial. Eine junge Frau spricht in die Kamera, sagt auf englisch: „Hey Leute, ich will euch heute zeigen, wie man längere Wimpern bekommt.“

Dann nimmt der Clip der jungen Frau, die sich bei Twitter „feroza.x“ nennt, eine extreme Wende - und wird plötzlich zu einer politischen Botschaft: „Legt erst mal eure Wimpernzange weg und nutzt euer Handy, das ihr jetzt gerade in der Hand haltet, um euch zu informieren, was gerade in China passiert.“

China: Schmink-Video entpuppt sich als etwas ganz anderes

Die junge Frau nutzt ihr Video, das sie auf der Plattform Tiktok postete, um über die Verfolgung von Uiguren in China zu berichten. Unschuldige Muslime würden entführt und ermordet, Menschen vergewaltigt und gezwungen, Schweinefleisch zu essen. „Sie werde gezwungen, zu einer anderen Religion zu konvertieren, und wenn sie das nicht tun, werden sie ermordet“, sagt „feroza.x“.

Tatsächlich gibt es seit einigen Jahren erschütternde Berichte über chinesische Internierungslager in der autonomen Region Xinjiang. Vor allem uigurische Muslime, aber auch andere Minderheiten, sollen demnach hier massenhaft unter menschenunwürdigen Bedingungen gewissermaßen zu Chinesen umerzogen werden.

Folter und Umerziehung

Die chinesische Regierung beteuert, die Menschen seien freiwillig in den Lagern, die euphemistisch „Berufsbildungszentren“ genannt werden.

Ende 2019 tauchten jedoch geheime Dokumente der Kommunistischen Partei Chinas auf, die ein Whistleblower Journalisten zugespielt hatte. Die Papiere erhärten die Vorwürfe der systematischen Verfolgung, Folter und Umerziehung in den Lagern.

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Siedlungsgebiete der Uiguren in der Provinz Xinjiang.Foto: dpa

Das Video von „feroza.x“ wurde Millionen Male angeschaut - bis die chinesische Plattform Tiktok den Account der jungen Frau vorübergehend sperrte. Inzwischen seien die Videos dort wieder verfügbar, teilte die Influencerin via Twitter mit. Auch dort ist ihr Video zu sehen. (pen)