China-Austausch
Studenten wollen trotz Coronavirus fliegen
by Christoph LaibleChinas Unis haben den Semester-Start wegen des Coronavirus vom 24. Februar auf unbestimmte Zeit verschoben. Das betrifft Millionen Chinesen – und 14 Salzburger Studenten. Als Teilnehmer eines Master-Programms sollten sie nach Shanghai fliegen. Viele sind verunsichert. Zu Besuch bei ihrer Abschiedsfeier.
In den Räumen der Uni Salzburg in der Sigmund-Haffner-Gasse sitzen chinesische und Salzburger Studenten und tauschen sich aus. Sie sind Teilnehmer des MCM-Programms (Media and Communication Management). Das bringt seit 2007 Chinesen an die Uni Salzburg. Im Gegenzug fliegen Salzburger nach Shanghai an die Fudan-Uni.
Dieses Jahr könnte das Coronavirus dem Austausch in die Quere kommen. Wird es nach der Abschiedsfeier überhaupt einen Abschied geben? Müssen die Studenten ihre Flüge stornieren?
Uni Salzburg ist mit Chinesen in Kontakt
Fragen, auf die auch der Vizerektor für Lehre Martin Weichbold keine Antworten hat: „Wir sind in Kontakt mit den chinesischen Behörden. Die Situation ist unübersichtlich.“ Die Studenten seien verunsichert. „Ich glaube aber, dass das Programm stattfinden wird.“
Das hoffen die Studentinnen Ayse Öncel, Sushana Johann, Elena Weidlich und Vanessa Sagroske: „Manche von uns haben mehr Angst, andere weniger. Aber bisher wollen alle fliegen. Wir auch. Können wir nicht nach China, fliegen wir auf die Philippinen.“ Dort wollen sie Urlaub machen, bis sie das Semester in Shanghai antreten dürfen.
Die Chinesen, die das Wintersemester in Salzburg verbracht haben, scheinen weniger selbstbewusst. „Die Lage in China ist ernst“, sagt Fang aus der Nähe von Peking. Enzo aus Changde hat versucht, in Salzburg zu bleiben. „Ich durfte das Visum nicht verlängern. Ich habe Angst. Ein befreundeter Arzt hat sich mit dem Virus infiziert“, erzählt die 23-Jährige.