160-Seelen-Dorf in Brunsmark verliert Verwaltungschef

Der Brexit ist schuld: Schottischer Bürgermeister aus Schleswig-Holstein muss zurücktreten

"Goodbye Great Britain" - Briten verlassen die EU

Es ist soweit: Nach einem langen Hick-Hack tritt Großbritannien tatsächlich aus der Europäischen Union aus. Das hat große Folgen für alle Beteiligten, auch für ein kleines Dorf in Schleswig-Holstein. Iain Macnab ist dort seit Jahren Bürgermeister - und Schotte. Und genau das ist der Grund, warum er jetzt sein Amt aufgeben muss. Im Video gibt er Einblicke in seine Gefühlswelt.

Fast ein Dutzend Jahre Bürgermeister

Wenn Großbritannien und damit auch Schottland aus der EU austreten, dann endet auch in Brunsmark eine Ära. Denn bereits 2008 wurde Iain Macnab zum ersten Mal zum Bürgermeister gewählt. Erst 2018 wurde er zum zweiten Mal für weitere fünf Jahre im Amt bestätigt – doch das ist nun hinfällig. Macnab besitzt nur einen schottischen und keinen deutschen Pass. In der EU dürfen aber nur Leute mit einer EU-Staatsbürgerschaft ein politisches Amt ausüben. Deshalb ist für Macnab jetzt Schluss als Bürgermeister.

Aus Schottland über Hamburg nach Brunsmark

Ursprünglich kommt Iain Macnab aus Dundee in Schottland. 1975 verschlug es ihn nach Hamburg, wo der gelernte Journalist in vielen verschiedenen Branchen arbeitete. Schließlich machte er sich als IT-Unternehmer selbstständig und wurde 1992 in Brunsmark mit seiner deutschen Ehefrau und seinen Kindern sesshaft. Wenn er als Bürgermeister in der Nacht zum Samstag abtritt, dann tut er das mit einem lachenden und einem weinenden Auge, doch eines ist für ihn klar: "Ich weiß, dass das Dorf in guten Händen ist", erklärt er RTL.

Der Brexit – das Tauziehen hat ein Ende

Nach dem Brexit-Referendum vor dreieinhalb Jahren tritt Großbritannien in der Nacht zum Samstag aus der Europäischen Union aus. Damit endet eine Ära von 47 Jahren Zugehörigkeit. Ändern wird das erst einmal wenig, denn bis Ende des Jahres ist eine "Übergangsphase" angelegt. In dieser Zeit wird über die künftigen Beziehungen zwischen den Briten und der EU gesprochen.

Eine Rolle spielt dabei zum Beispiel ein mögliches Handelsabkommen, dass aber nun innerhalb der Übergangsphase vereinbart werden muss. Zum Vergleich: Mit Kanada haben die Verhandlungen der EU sieben Jahre gedauert.

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