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Zeit für Gespräche: Das Offizierheim ist Schauplatz des gemeinsamen Neujahrsempfangs der Bundeswehr und der Marktgemeinde Murnau.© Lory

Kein einfacher Einsatz für Murnauer Soldaten

Neujahrsempfang im Offizierheim

Es ist kein einfacher Einsatz für die Murnauer Soldaten. Teile des IT-Bataillons 293 sind derzeit in Afghanistan.

Murnau – In Kabul und anderen Landesteilen Afghanistans werden immer wieder schwere Anschläge verübt, die viele Todesopfer und Verletzte fordern. Bombenanschläge, bewaffnete Überfälle und Entführungen gehören seit Jahren in allen Teilen des asiatischen Staats zum Angriffsspektrum der regierungsfeindlichen Kräfte. Sie richten sich auch gegen die internationalen Partner der afghanischen Regierung, darunter Deutschland, und deren Staatsangehörige. So beschreibt das Auswärtige Amt die Lage am Hindukusch.

123 Soldaten bei Resolute Support 

Alles andere als ein gemütliches Pflaster also. Aktuell sind 43 Soldaten des Murnauer IT-Bataillons 293 in Afghanistan im Einsatz. im März kommen weitere 41 hinzu. Alles in allem sind es 123 Murnauer Kräfte, die bei der Mission Resolute Support mitwirken.

Kommandeur war auch in Afghanistan 

Auch Kommandeur Marc Richter war im vergangenen Jahr für sechs Monate in Afghanistan. Der Oberstleutnant ging beim gemeinsamen Neujahrsempfang der Bundeswehr und der Marktgemeinde Murnau am Mittwochabend im Offizierheim darauf ein. „Die Großwetterlage ist schwierig“, sagte der Kasernenchef am Rande der Veranstaltung gegenüber dem Tagblatt. „Das Kräftegleichgewicht ist sehr labil.“ Seiner Frau überreichte er einen Blumenstrauß, „stellvertretend für alle, die ihre Partner im Einsatz haben oder entbehren müssen, dies und unseren Beruf mittragen und stützen“. Unterstützt werden die Murnauer in Afghanistan vom Schwesterbataillon aus Dillingen und im Bedarfsfall von allen anderen IT-Bataillonen der Bundeswehr.

Weitere Einsatzorte

Doch nicht nur in Afghanistan sind die Murnauer IT-Soldaten präsent, sondern auch im Kosovo und in Mali sowie in Litauen. Dort unterstützen sie den NATO-Verbündeten aufgrund der Entwicklungen auf der Krim und in der Ostukraine. Die hohe Kräftebindung durch diese Aufträge lässt uns in diesem Jahr vergleichsweise wenig Luft für weitere große Sprünge“, sagte Richter. „Dies wird sich aber, so hoffe ich, ab Ende des Jahres in Folge des weiteren kontinuierlichen Aufwuchses des Bataillons und der Entbindung von der Afghanistan-Mission ändern – sofern nicht neues dazukommt.“

Beuting schlägt Diskussionsabende vor

Die Einsatzkräfte waren Ende Oktober im Kurpark verabschiedet worden. Das sei auch für ihn ein wichtiger Termin gewesen, betonte Bürgermeister Rolf Beuting (ÖDP/Bürgerforum). Denn das IT-Bataillon stand damals seit längerem mal wieder „im Licht der Öffentlichkeit“. Der Bürgermeister schlug vor, zu öffentlichen Diskussionsabenden über die Einsätze einzuladen. „Es ist kein guter Zustand, wenn die Bürger nur halbherzig hinter solchen Einsätzen stehen.“

Modernisierung der Kaserne

Unterdessen nimmt die Modernisierung der Werdenfelser Kaserne Fahrt auf. Nachdem bereits eine neue Stahlbauhalle errichtet wurde, folgt als nächster Schritt eine neue Waffenkammer. Der Bund möchte kräftig in die Kaserne investieren. Bis 2030 will er 90 Millionen Euro in die Hand nehmen, um das Militärareal auf die Höhe der Zeit zu bringen. Das IT-Bataillon gilt als die Telekom der Bundeswehr. Es verfügt über hochmoderne Systeme zur sicheren und verschlüsselten Datenübertragung und –verarbeitung.

Roland Lory

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