"Bad Banks": Zweite Staffel der Erfolgsserie startet
by Julia JakobDeutscher Fernsehpreis, Bambi und Grimme-Auszeichnung - nur drei von unzähligen Preisen, die die ZDF-Serie "Bad Banks" über Investmentbankerin "Jana Liekam" abräumte. So wurde noch niemals von Finanzen erzählt, von Intrigen, Übervorteilungen und auch von Politik. Stellt sich die Frage, ob die Fortsetzung der Serie an den ersten Erfolg anknüpfen kann. In der ZDF- und in der ARTE-Mediathek ist "Bad Banks" bereits zu sehen. Im TV ist die erste Folge der zweiten Staffel am 6. Februar um 20.15 Uhr auf ARTE zu sehen. Am 8. Februar startet die zweite Staffel dann auch im ZDF.
"Investmentbanking ist tot", heißt es in der neuen Staffel von "Bad Banks". Jana (Paula Beer), Adam (Albrecht Schuch) und (Thao Mai Duong Kieu) sind degradiert worden. Mit ihnen: Christelle Leblanc (Désirée Nosbusch), Leiterin des Investmentbankings. Aber Jana hat noch eine Rechnung mit ihr offen und sucht nach einem Trumpf, mit dem sie ihre Chefin ausbooten kann. Innerlich reibt sich Jana die Hände, denn sie scheint etwas gegen Leblanc in der Hand zu haben: "Emox ist ein riesiger Kunde der Bank, Leblanc pusht die Aktie, gleichzeitig wetten sie heimlich dagegen. Wenn wir das leaken, wird sie fristlos gekündigt."
Leblanc wäre nicht so weit gekommen, wäre sie nicht Leblanc. Sie spielt ein falsches Spiel. Denn Leblanc weiß von Janas Konten auf den Virgin Islands. Eine Steilvorlage zur Erpressung: "Egal, wie das ausgeht, ich bin das Bauernopfer. Du kriegst, was du willst. Du wirst Jacobi überzeugen und in den Inkubator gehen und mir von dort aus helfen, ihn zu zerstören. Meine beste Position um in den Vorstand zu kommen. Dein Fehler war deine Ungeduld, und jetzt hängt dein Leben an meinem. Wenn ich falle, fällst du mit."
Serie setzt auf hohes Tempo
Auch die zweite Staffel von "Bad Banks" hält das hohe Tempo. Im rasanten Wechsel werden hier Politiker, Investoren und Kollegen ausgebootet, kaltgestellt und übers Ohr gehauen. Das ist widerlich und wunderbar kurzweilig für den Zuschauer. Denn "Bad Banks" bremst nicht und hält sich nicht - wie schon in der ersten Staffel - mit langatmigen Erklärungen auf.
"Es ist natürlich auch gut, dass ich ein Outsider bin", sagt Drehbuchautor Ulrich Kienle. "Ich bin nicht gut im Rechnen. Es war für mich unheimlich anstrengend, bis ich verstanden habe, wie ein Derivat funktioniert", gesteht er. "Aber ich musste da durch, um entscheiden zu können: Was für Informationen braucht der Zuschauer wirklich um der Serie emotional folgen zu können?"
"Bad Banks" ist kein One-Hit-Wonder
Ulrich Kienle hat außerdem ein aktuelles Thema als roten Faden in die Staffel aufgenommen - den derzeitigen Liebling der Finanzwelt: nachhaltige Investitionen. "Ich wusste, dass ich in der zweiten Staffel mehr in die Zukunft blicken will", sagt der Autor. "Da wir in der ersten Staffel das klassische Investmentbanking erzählt haben, dass es auch vor der Krise schon gab, wollte ich in der zweiten Staffel mehr in die Zukunft schauen: Digitalisierung, Finanzbranche und Generationenkonflikt, der Kampf Alt gegen Jung."
Das hippe und idealistische Start-up "Green Wallet" muss nun überzeugt werden, sich einer klassischen Bank, der Deutsche Global Invest, anzuschließen. "Green Wallet haben wir gegründet, um aus den Banken herauszukommen. Total verständlich, aber ich glaube, dass der Inkubator der Global die Chance bietet, das Beste aus beiden Welten zu vereinen", heißt es in der Serie. Auch wenn man dafür erpressen, lügen oder betrügen muss.
"Mehrere Schauspieler haben gesagt, sie machen nur wieder mit, wenn Christian Schwochow wieder Regie führt", sagt Autor Kienle. Mit der neuen Staffel hat dieser das hohe Niveau der ersten sogar übertroffen und konnte damit Schauspielerinnen wie Paula Beer und Désirée Nosbuch überzeugen, auch ohne Regisseur Schwochow weiterzumachen. Denn "Bad Banks" ist kein One-Hit-Wonder, sondern ein echter Global Player.