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Ärzte in Schutzanzügen behandeln im Krankenhaus „Zhongnan“ der Universität Wuhan einen Patienten. China hat in aller Schnelle ein Krankenhaus zur Behandlung von Patienten, die mit dem neuen Virus infiziert sind, aufgebaut.Foto: DPA
Viele Studenten aus China

Wie geht Hochschule Anhalt mit Gefahr durch Coronavirus um?

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Köthen - Das Jahr der Metall-Ratte hat am 25. Januar begonnen. Chunjie - das Neujahrsfest - ist für Chinesen so heilig und wichtig wie hierzulande Ostern und Weihnachten zusammen. In diesem Jahr allerdings sind Köthens Chinesen, so weiß man bei der Hochschule Anhalt, nicht zum Neujahrsfest gereist.

Nicht wenige der 800 Studierenden aus dem Reich der Mitte, die sich an der Hochschule eingeschrieben haben, entweder für einen der Studiengänge an den Fachbereichen oder für die Qualifizierung beim Landes-Studienkolleg, hätten in anderen Jahren zu dieser Zeit die Reise nach Hause angetreten. „In diesem Jahr wird das kaum einer gemacht haben“, vermutet Hochschul-Präsident Professor Dr. Jörg Bagdahn.

Nicht das Coronavirus, das von der Stadt und der Provinz Wuhan aus das Riesenreich in Atem hält, sondern die Tatsache, dass die wichtigen Semesterabschlussprüfungen in den nächsten Tagen anstehen, dürfte die Fahrt in die Heimat verhindert haben. Bei der Hochschule hat man vorsorglich geplante Reisen nach China abgesagt oder verschoben. „Auch unsere chinesischen Partner haben uns empfohlen, davon derzeit abzusehen“, sagt Bagdahn.

665 Chinesen sind an den Standorten Köthen, Dessau und Bernburg eingeschrieben

Die Hochschule Anhalt hat 199 Partner-Universitäten. Eine ist in der Provinz Wuhan, von dort aus, sagt Jörg Bagdahn, gebe es aber keinen Austausch zwischen Studierenden oder Lehrkräften. „Es gibt eine Zusammenarbeit mit der Yangtse-University, an der Architektur und Design gelehrt wird“, erklärt der Präsident.

Die meisten der Studierenden, 665 Chinesen sind an den Standorten Köthen, Dessau und Bernburg eingeschrieben, weitere 152 lernen beim Landes-Studienkolleg, stammen von der Partneruniversität in Hangzhou, die Stadt liegt in der Nähe von Shanghai, viele andere sind in Henan südlich von Peking zu Hause.

Hochschul-Präsident Bagdahn selbst hat für Ende des Jahres 2020 eine Reise nach China geplant

Hochschul-Präsident Bagdahn selbst hat für Ende des Jahres 2020 eine Reise nach China geplant. Bis dahin, so hofft er, dürfte die Krise mit dem Coronavirus ausgestanden sein. Eine direkte Kommunikation mit den Studierenden aus China gibt es zum Thema Coronavirus nicht, aber die Hochschule wird vom Gesundheitsamt des Landkreises Anhalt-Bitterfeld beraten, falls es doch Hinweise auf China-Reisen von Studierenden oder sogar Erkrankungen gebe.

Beim Landes-Studienkolleg hat man eine für März geplante Prüfungsreise nach China abgesagt, wie Leiter Friedhardt Kufahl bestätigt. Solche Prüfungsreisen finden regelmäßig statt, viermal im Jahr reisen Professoren, Deutsch- und Mathematiklehrer, um Bewerber für ein Studium an der Hochschule Anhalt dort zu prüfen. „Die Bewerber müssen gute Deutsch-Kenntnisse nachweisen, und ebenso firm in Mathematik sein, wenn sie die Chance bekommen wollen, hier bei uns studieren zu können“, sagt er. (mz)