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US-Präsident Donald Trump (73) gilt als Teflon-Präsident. Alle Skandale perlen an ihm ab, oft geht er sogar gestärkt aus ihnen hervorFoto: Alex Brandon / AP Photo / dpa
Heute entscheidet sich, ob neue Zeugen zugelassen werden

Warum Trump jetzt schon (wieder) gewonnen hat!

Experte: „Für die Demokraten wird das Impeachment zum Rohrkrepierer“

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Es könnte vorbei sein, bevor es richtig angefangen hat.

Das Amtsenthebungsverfahren gegen US-Präsident Donald Trump (73) endet womöglich schon HEUTE!

Der Grund: Es wird höchstwahrscheinlich keine Mehrheit geben, um Zeugen vorzuladen. Die Demokraten hatten gehofft, Trumps früheren Nationalen Sicherheitsberater John Bolton (71) zur Aussage in den Senat zu holen. Doch dieser Plan scheint jetzt zu scheitern.

Zur Erinnerung: Die Demokraten werfen Trump vor, die Ukraine unter Zurückhaltung von Militärhilfe zu Ermittlungen gegen seinen innenpolitischen Rivalen Joe Biden (77) gedrängt zu haben.

Dabei war Bolton zuletzt ins Zentrum des Amtsenthebungsverfahrens gerückt: Boltons noch unveröffentlichtes Buch soll Material enthalten, das Trump belasten würde.

Das Problem: Für eine Zeugenvorladung ist eine Mehrheit von 51 der 100 Senatoren nötig. Weil die Demokraten nur 47 Senatoren stellen, müssen sie vier Republikaner auf ihre Seite ziehen.

Das schien sogar möglich – doch jetzt hat sich ein wichtiger republikanischer Senator dagegen ausgesprochen.

▶︎ Lamar Alexander aus Tennessee werde bei der Abstimmung über mögliche Zeugenaussagen mit „Nein“ stimmen, kündigte er am Donnerstagabend an. Er war zuvor als einer derer gehandelt worden, die eine Zeugenbefragung unterstützen könnten.

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Lamar Alexander, republikanischer Senator, wird sich wahrscheinlich gegen mögliche Zeugenaussagen stellenFoto: Jacquelyn Martin / dpa

Trumps Republikanern scheint es also gelungen zu sein, ihre Truppen mehrheitlich vereint hinter ihren US-Präsidenten zu stellen! Sie könnten den Prozess sogar schon am Freitag zu Ende bringen!

Die Entscheidung über Zeugenaussagen fällt heute um 19 Uhr deutscher Zeit – danach steht auch einer baldigen Abstimmung nichts mehr im Weg.

Experte: „Impeachment wird für Demokraten zum Rohrkrepierer“

▶︎ Auch Politikwissenschaftler und US-Experte Christian Hacke hält es für gut möglich, dass der ganze Prozess schon am Wochenende endet.

Mit Blick auf das Spektakel stellt er außerdem fest: „Viel mehr Amerikaner als wir es hier glauben, sind des Impeachment-Prozesses überdrüssig. Selbst wenn die meisten glauben, dass Donald Trump sich in der Ukraine-Affäre falsch verhalten hat, so halten sie diese Sache für ein Impeachment nicht angemessen.“

Letztlich werde Trump nicht geschädigt, sondern womöglich gestärkt aus diesem Prozess hervorgehen: „Für die Demokraten wird sich das Impeachment-Verfahren als Rohrkrepierer erweisen, ja als Bumerang, der ihnen den Wahlkampf erschweren wird.“

Übrigens: Die Sprecherin des Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, hatte das von Anfang an vermutet. Sie befürchtete, dass das Impeachment sich als Eigentor erweisen würde – konnte ihre (vor allem) jungen Kollegen aber nicht davon abhalten.