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Ein Airbus A380 der Lufthansa – die Fluggesellschaft hat alle Flüge nach China gestopptFoto: Silas Stein / dpa
China abgeriegelt

Deutsche Firmenwarnen Mitarbeiter

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Wie sehr schadet das Corona-Virus der Wirtschaft?

Weltwirtschaft mit Virus-Sorgen! Die Angst vor der Krankheit drückt in vielen Firmen die Stimmung. Große Ketten (u.a. H&M, Ikea) schlossen Filialen in China, Autohersteller stellten die Produktion ein.

Fluggesellschaften aus aller Welt strichen am Mittwoch ihre Flüge nach China – neben der Lufthansa u.a. British Airways und Air India. Das hat Folgen für Unternehmen: Von den bis zu 650 000 Deutschen, die jährlich nach China reisen, sind dem Deutschen Reiseverband zufolge zwei Drittel geschäftlich unterwegs.

Die chinesische Wirtschaft ist unmittelbar von den Reiseeinschränkungen betroffen: Hotels, Casinos, Taxifahrer, am Ende die komplette Tourismus-Branche, müssen ab sofort mit Einnahme-Ausfällen rechnen.

„Die weltweiten realwirtschaftlichen Auswirkungen sind aktuell noch gering“, sagt Stefan Bielmeier (53), Chefvolkswirt der DZ Bank. Gehe der Ausnahmezustand weiter, könne es zu Lieferengpässen kommen.

Und weiter: „Bricht das Wachstum in China ein, drückt das die gesamte Weltwirtschaft nach unten.“ Genau das befürchten Anleger. Die Finanzmärkte reagierten, die Kurse gingen zuletzt weltweit zurück.

Schwappt die Krisenstimmung auch zu uns?

Fakt ist: China ist Deutschlands größter Handelspartner (200 Milliarden Euro/Jahr). Doch gestern gab sich die Börse noch unbeeindruckt, der Dax schloss mit einem Mini-Plus von 0,16 Prozent.

Deutsche Firmen mit Werken in China zogen derweil erste Konsequenzen: Neben Audi, BMW und VW lassen auch Deutsche Bank und der Pharmakonzern Boehringer Ingelheim ihre Mitarbeiter von zu Hause aus arbeiten, in vielen Fällen gelten Reiseverbote.

So reagieren deutsche Firmen auf den Virus

Hapag-Lloyd AG: Als präventive Maßnahme wird empfohlen, vorerst wo immer möglich, bevorzugt von Video- und Telefonkonferenzen Gebrauch zu machen, zudem existiert ein Maßnahmenplan, der an die Flotte herausgegeben wurde – so sind Seefahrer in chinesischen Häfen angewiesen, das Schiff nicht zu verlassen und medizinische Masken zu tragen. Außerdem werden keine Crewwechsel in China durchgeführt.

Volkswagen: Volkswagen empfiehlt seinen Angestellten, Dienstreisen nach China nur anzutreten, wenn sie zwingend erforderlich sind. Mitarbeiter in China (etwa 3500 in Peking) sollen zwei Wochen lang von zu Hause aus arbeiten.

Audi: Das Audi-Gesundheitswesen empfiehlt Dienstreisen nach China nur anzutreten, wenn zwingend erforderlich. Die Audi China Mitarbeiter in Peking arbeiten bis 17. Februar vorsorglich im Home-Office. Nationale und internationale Dienstreisen sind für die Audi China Mitarbeiter vorerst ausgesetzt.

Boehringer Ingelheim: Der arbeitsmedizinische Dienst ist eng eingebunden in die verschiedenen Maßnahmen an den Standorten zum Schutz der Mitarbeiter. Engagements vor Ort, u.a. mit Atemschutzmasken (100 000 Stück aus Deutschland nach China geschickt), Spenden an das chinesische Rote Kreuz für weitere Ausrüstung, und mit bestimmten Medikamenten. Außerdem Reisesperre für Mitarbeiter nach und aus China, Meetings finden auf alternativen Wegen wie über Skype statt.