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Spaniens Wirtschaft hat trotz der flauen Weltkonjunktur im Schlussquartal leicht an Wachstum zugelegt.
Bild: Angel Garcia/Bloomberg

Wirtschaft der Eurozone schwächelt Ende 2019

(Reuters) Die Eurozone hat im vierten Quartal 2019 das schwächste Wirtschaftswachstum des Jahres erzielt. Das Bruttoinlandsprodukt der 19 Länder erhöhte sich lediglich um 0,1% zum Vorquartal, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag mitteilte. Ökonomen hatten mit 0,2% gerechnet, nachdem es im dritten Quartal noch ein Plus von 0,3% gab.

Im Gesamtjahr 2019 erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt der Eurozone nach ersten Berechnungen von Eurostat um 1,2%.

Italiens und Frankreichs Wirtschaft schrumpfen

Italiens Wirtschaft ist im vierten Quartal unerwartet geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank von Oktober bis Dezember zum Vorquartal um 0,3%, wie das Statistikamt Istat am Freitag mitteilte. Das ist der stärkste Rückgang seit dem ersten Jahresviertel 2013. Von Reuters befragte Volkswirte hatten dagegen mit einem schmalen Wachstum von 0,1% gerechnet. Im Gesamtjahr 2019 wuchs die drittgrösste Volkswirtschaft der Eurozone damit nach einer vorläufigen Schätzung um 0,2%. Das liegt etwas über der jüngsten Prognose der Regierung.

Schon seit Jahren gilt Italien als das Sorgenkind der Eurozone. Die Wirtschaft leidet Ökonomen zufolge unter zu viel Bürokratie und einem sehr starren Arbeitsmarkt. Dazu kommt ein Schuldenberg von mehr als 130% der Wirtschaftsleistung, der zweithöchste nach Griechenland im Euroraum. Der Staat muss daher viel Geld für den Schuldendienst aufwenden. All dies bremst die Wirtschaft.

Auch Frankreichs Wirtschaft ist vor der Jahreswende überraschend geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) verringerte sich zwischen Oktober und Dezember um 0,1% zum Vorquartal, wie das Statistikamt Insee am Freitag mitteilte. Im Sommer sprang noch ein Plus von 0,3%heraus. Experten hatten für das vierte Quartal ein Plus von 0,2% erwartet. Der private Konsum, der in Frankreich traditionell eine wichtige Konjunkturstütze ist, legte im vierten Quartal lediglich um 0,2% zu. Die Investitionen der Firmen stiegen um 0,3%. Dass Firmen jedoch stärker auf Lagerhaltung zurückgriffen als neue Produkte herzustellen, drückte die Wirtschaftsleistung.

Spanien erhöht Wachstumstempo

Spaniens Wirtschaft hat trotz der flauen Weltkonjunktur im Schlussquartal leicht an Wachstum zugelegt. Das Bruttoinlandsprodukt stieg von Oktober bis Dezember um 0,5% zum Vorquartal, wie das nationale Statistikamt am Freitag mitteilte. Volkswirte hatten nur mit einem Plus wie im dritten Quartal von 0,4% gerechnet. Im Gesamtjahr wuchs die viertgrösste Wirtschaft der Eurozone damit um 2%.

Spaniens Wirtschaftsministerin Nadia Calvino hatte zu Wochenbeginn von Anzeichen für eine Stabilisierung der Wirtschaft zum Jahresende gesprochen. 2018 war das Bruttoinlandsprodukt noch um 2,6% gestiegen. Trotz der Abschwächung lag das Plus aber immer noch deutlich höher als in Deutschland, wo es 2019 um 0,6% aufwärts ging.

Spaniens Wirtschaft war in eine tiefe Rezession abgeglitten, nachdem eine Immobilienblase geplatzt war. Zuletzt fielen die Wachstumsraten aber deutlich kräftiger aus als in vielen anderen Ländern. Die Arbeitslosenquote sank im Schlussquartal auf 13,78% und damit auf das niedrigste Niveau seit elf Jahren. Im europäischen Vergleich ist das aber nach wie vor hoch.

 

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