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Auch Superstar Simone Biles - hier in einer Fotoserie - ist eine der Betroffenen APA/AFP/THOMAS KIENZLE

Missbrauchsopfer lehnen Millionen-Entschädigung von US-Turnverband ab

Der US-Verband strebt in der Causa Nassar nach einer Einigung. Die Opfer-Anwälte aber fordern mehr als Geld.

Im Missbrauchsskandal um den früheren Arzt Larry Nassar bietet der US-Turnverband den Opfern Entschädigungen in Höhe von insgesamt 215 Millionen Dollar (ca. 195 Mio. Euro) an. Man strebe eine einvernehmliche Lösung mit den Vertretern der betroffenen Sportlerinnen an, sagte Verbandschefin Li Li Leung. So will der Verband die drohenden Gerichtsverfahren mit Nassars Opfern abwenden.

Der Mediziner Nassar wurde für den Missbrauch teils minderjähriger Opfer zu bis zu 175 Jahren Haft verurteilt. Er hatte sich in den Verfahren schuldig bekannt, mehrere Turnerinnen sexuell misshandelt zu haben. Insgesamt waren Anzeigen hunderter Turnerinnen und ihrer Eltern gegen ihn eingegangen, darunter von den Olympiasiegerinnen Alexandra Raisman, McKayla Maroney und Simone Biles.

Opfer-Anwälte lehnten das Entschädigungsangebot des US-Verbands zunächst ab. Der Vorschlag enthalte keine Strukturveränderungen innerhalb des Verbands, um künftig die Sicherheit der Turnerinnen vor Übergriffen zu garantieren, hieß es in einer Erklärung. Zudem übernehme der US-Verband keine Verantwortung für die Vorfälle.

Wegen der drohenden Klagewelle hatte der US-Verband ein Konkursverfahren eingeleitet. In der Folge des Skandals hatte die gesamte Verbandsführung gehen müssen, darunter auch Präsident Steve Penny. Das Nationale Olympische Komitee der USA hatte sogar gedroht, die Turner auszuschließen. Viele Sponsoren zogen sich zurück. Die glücklose Penny-Nachfolgerin Kerry Perry trat im September vergangenen Jahres zurück und wurde von Leung ersetzt.

(APA/dpa)