Sie ist City-Managerin – und sucht Schwung fürs Städtchen
by azSarina Pensa, neue City-Managerin, soll die Attraktivität der Rheinfelder Altstadt erhöhen. Sie verspürt den Erfolgsdruck.
Sarina Pensa heisst die Frau, die den schleichenden Niedergang von Gastronomie und Handel in der Rheinfelder Altstadt stoppen soll. Seit einem Monat amtet die 38-Jährige als City-Managerin, deren Hauptaufgabe darin besteht, «die Entwicklung der Kernzone sicherzustellen», wie Stadtschreiber Roger Erdin sagt.
Der Gewerbeverein erhofft sich, dass durch Pensa die leeren Ladenlokale gefüllt werden und so «eine neue Dynamik in das Städtchen einkehrt, von der flächendeckend Gastronomie und Handel profitieren», so Vorstand Urs Schnyder.
Wichtig sei auch, dass sie Interessenten, die ein Ladenlokal übernehmen wollen, die Bedenken nehme. «Etwa, indem sie die Kontakte zum Handwerk herstellt, wenn es um die bedarfsgerechte Renovierung oder den Umbau des Ladenlokales geht», sagt Schnyder.
Pensa ist verheiratet und hat zwei Kinder. Das Städtchen kennt sie gut, da sie aus ihrer Gymi-Zeit Freundschaften in Rheinfelden pflegt. Die City-Managerin ist im Bezirk Zofingen aufgewachsen und hat am Europainstitut in Basel ein Masterstudium in European-Studies absolviert.
Bevor sie im Standortmarketing Basel-Stadt in der Fachstelle für internationale Kooperationen arbeitete, war sie unter anderem im Personal-Marketing von Roche tätig. Im Auswahlprozess für die Stelle als City-Managerin hat sich Pensa gegen knapp 70 Mitbewerber durchgesetzt.
Dass sie bei ihrer neuen Aufgabe den Druck verspürt, erfolgreich zu sein, verhehlt Pensa nicht. «Alle haben hohe Erwartungen, das sieht man nicht nur am Medieninteresse, ich höre es auch auf der Strasse und in den Läden.»
Nach vier Wochen im Amt hat die City-Managerin sich einen ersten Überblick verschafft. Die Bewohner und Vereine, die Wirtschaft und das Gewerbe seien motiviert und offen für Innovationen. Zudem habe sie festgestellt, dass das Engagement und der Durchhaltewille der Detailhändler gross sei.
Generalversammlungen und Vernetzungen
Derzeit verschafft sich Pensa ein Bild von den Interessen des Gewerbes, der Industrie und der Verwaltung. «Dafür nehme ich an Generalversammlungen der Vereine teil und vernetze mich off- und online», sagt Pensa, die sich Ende März/Anfang April mit dem Führungsausschuss City Management treffen wird, um gemeinsam zu entscheiden, wie es weitergeht.
Davon auszugehen ist, dass an der Sitzung auch die leer stehenden Ladenlokale aufs Tapet gebracht werden. Die Diagnose, weshalb so viele Ladenlokale leer stehen, stellt Pensa in zwei Worten: «Onlinehandel» und «Einkaufstourismus».
Eine vorübergehende Lösung könne hierfür etwa in neuen Ladenkonzepten liegen, bei denen sich mehrere Personen die Fixkosten teilen oder Produkte angeboten werden, die es sonst so in der Aussenstadt nicht zu kaufen gibt. Klar ist für Pensa, die sich gerade über die Preise der Liegenschaften einen Überblick verschafft, dass sie mit deren Besitzern das Gespräch führen muss, «um eine gute Lösung für alle Betroffenen zu finden».
Sehr schwer wiegt der Nachteil, dass die Altstadt nur wenige hundert Meter von ihrer günstigeren deutschen Schwesterstadt entfernt liegt, so Pensa. «Er wird aber dadurch abgeschwächt, dass es zwei komplett verschiedene Städte sind, was die Atmosphäre und das Image angeht.»
Wie lange es dauert, bis neuer Schwung ins Städtchen kehrt, kann Pensa nicht prognostizieren. «Die Vitalisierung der Altstadt wird nie abgeschlossen sein, zumal sich die Konsumbedürfnisse immer verändern, ist eine kontinuierliche Anpassung notwendig», so Pensa.
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