Windows 10 20H2: Ausblick auf das übernächste Windows-10-Update
Windows 10 20H2: Build 19555 bringt Cloud-Wiederherstellung zurück
Microsoft treibt Windows 10 voran: Im Rahmen des Windows-Insider-Programms veröffentlicht der Hersteller regelmäßig Vorabversionen, um neue Funktionen zu testen, etwa für das Windows-10-20H2-Update. Hier die Infos!
by Andre Hesel, Hubert Popiolek, Markus Schmidt, Stefan MehmkeWährend die meisten Windows-Nutzer noch auf das aktuelle November-2019-Update (Version 1909) wechseln, hält Microsoft mit Windows 10 2004 den Nachfolger bereit und arbeitet unter dem Arbeitstitel „Windows 10 20H2“ schon am übernächsten Windows-10-Update. Ein offizieller Release-Termin ist zwar nicht bekannt, der Name 20H2 verweist aber auf das zweite Halbjahr 2020. Mit Build 19555 steht nun eine neue Vorschauversion für Windows-Insider im Fast Ring bereit. Welche Neuerungen drinstecken, lesen Sie in diesem Artikel.
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Windows 10 Build 19555: Rückkehr der Cloud-Option
Build 19555.1001 enthält keine neuen Funktionen, bringt mit der sogenannten Cloud-Wiederherstellung aber ein populäres Feature zurück, das ursprünglich mit Build 18970 vorgestellt wurde und schon für das 20H1-Update Windows 10 2004 vorgesehen war. Es ermöglicht, Windows mittels eines aktuelles Datenträgerabbilds (Image) aus dem Internet wiederherzustellen, anstatt das Betriebssystem zeitraubend aus lokalen Systemdaten zu rekonstruieren. Die Option steckt in der Funktion Diesen PC zurücksetzen, die sich in den Einstellungen unter Wiederherstellung findet. Da Build 19555 über den Fast Ring verteilt wird, erscheint die Neuerung wahrscheinlich mit dem 20H2-Update – denkbar ist aber auch, dass Microsoft sie schon mit Version 2004 ausliefert. Gleiches gilt für die weiteren Fehlerbehebungen, die der Hersteller im Windows-Blog aufführt.
Windows 10 Build 19546: Besserer Taschenrechner
Die vorige Testversion verbesserte den Windows-Taschenrechner um ein von Nutzern häufig gefordertes Feature: Der Rechner stellt jetzt Graphen anhand eingegebener Gleichungen dar. Anschließend spielen Sie bei Bedarf mit verschiedenen Variabelwerten, um am Graphen anschaulich die Auswirkungen zu beobachten. Wie üblich behob das Update außerdem diverse Fehler, etwa in der Windows-Timeline.
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Windows 10: Build 19541 mit drei Neuerungen
Build 19541 war die zweite Vorschauversion für das 20H2-Update. Sie brachte drei nennenswerte Neuerungen: So hat Microsoft das Standortsymbol für die Taskleiste erneuert – es erscheint immer dann, wenn eine App die Position des Computers abfragt, siehe Bild. Die zweite Neuerung betrifft den Tab „Details“ im Task-Manager: Klickt man dort mit der rechten Maustaste zum Beispiel auf Name und dann auf Spalten auswählen, lässt sich die neue Funktion Architecture auswählen, die bei jedem der aufgelisteten Prozesse anzeigt, ob es sich um ein 64- oder ein 32-Bit-Programm handelt. Auch Cortana erhält mit Build 19541 ein Update – allerdings zunächst nur in den USA. Dort beherrscht Microsofts Sprachassistentin wieder das Stellen von Timern und die Integration des Wissensdienstes Bing Instant Answers. Sämtliche Details zu Build 19541 finden Sie im Windows-Blog.
Windows 10: Build 19536 bringt neuen Fast Ring
Mit der Veröffentlichung der Insider Preview Build 19536 läutete Microsoft Ende 2019 den nächsten Schritt in der Entwicklung von Windows 10 ein. Denn damit trennte sich der Hersteller vom sogenannten Skip-Ahead-Ring, der bislang einen sehr frühen Zugriff auf neue Versionen versprach. Allerdings sorgte das Prozedere oftmals für Verwirrung, weswegen Microsoft künftig zum Testen neuer Funktionen einzig auf den Fast Ring setzen will. Gleichzeitig stellt sich das Unternehmen an der Stelle flexibler auf. Denn statt wie bislang im Fast Ring nur den Code für das nächste Windows-10-Update zu verteilen, will Microsoft mutigere Experimente wagen und Funktionen ausprobieren, die noch keiner konkreten Windows-Version zugeordnet sind. Der Konzern schafft sich damit deutlich mehr Flexibilität bei der Fortentwicklung des Betriebssystems – für Windows-Insider im Fast Ring ist es künftig jedoch schwieriger, die Funktionen einer finalen Version zuzuordnen. Mit Build 19536 probierte sich Microsoft weiter daran, die optionalen Treiber-Updates besser ins neue System zu integrieren und den Geräte-Manager abzulösen. Ursprünglich wollte der Konzern die neue Ansicht für Treiber-Updates bereits in Windows 10 2004 unterbringen. Da man mit der vorliegenden Lösung nicht zufrieden war, verschob das Unternehmen das Feature ins 20H2-Update. Zudem haben die Entwickler die Einrichtung einer Familiengruppe (Family Group Setup) überarbeitet, die Foto-Verwaltung verbessert und an der Verbindung der Smartphone-App Your Phone und Windows 10 geschraubt. Alle Details zu den Änderungen sowie bekannten Fehlern der Version findet man wie üblich im Windows Blog.
Microsoft: Neue Icons für Windows
Zudem arbeiten bei Microsoft derzeit nicht nur die Software-Entwickler mit Hochdruck an den neuen Windows-Versionen, auch die Designabteilung hat alle Hände voll zu tun. So hat Microsofts Chef-Office-Designer Jon Friedmann erste Designentwürfe für neue Icons vorgestellt. Ganz überraschend ist das nicht, immerhin hat der Konzern erst kürzlich neue Logos für die Office-Programme eingeführt. Die sowie die nun gezeigten Icons wirken deutlich farbenfroher und folgen stilistisch dem modernen Fluent-Design von Microsoft. Friedmann zufolge arbeiten die Designer bei Microsoft zurzeit am Redesign von über 100 Icons. Die neuen Symbole für Edge, Karten, Alarm & Uhr, Kontakte & Co. dürften künftig aber nicht nur in Windows 10 zu finden sein, sondern im kompletten Microsoft-Universum. Dazu hatte Microsoft erst kürzlich in einem für das Unternehmen ungewöhnlichen Schritt verschiedene Abteilungen zusammengelegt. So arbeitet nicht nur das Designteam von Office an den neuen Logos, sondern über Albert Shum und Ralf Groene sind auch die Designteams von Windows und Surface in die Arbeiten eingebunden. Laut Friedmann stehen die Spezialisten bei der Entwicklung der neuen Logos vor zwei großen Herausforderungen: Sie sollen Innovation und Veränderung ausstrahlen und zugleich langjährigen Nutzern das Gefühl geben, sich zurechtzufinden. Zudem muss das neue Design eine breite Palette von Anwendungen abdecken und in ganz verschiedenen Kontexten funktionieren, ohne dabei den typischen Microsoft-Stil zu verlieren. Wann die neuen Icons Einzug in Windows & Co. halten, ist offen. Für das 2004-Update kommen die Vorlagen sicher zu spät. Gute Chancen also, dass einige der Icons im 20H2-Update zu sehen sind.
Windows 10 20H2: Update heißt Manganese
Das 20H2-Update wird wohl auf der Basis von Windows Core OS entwickelt und soll den Codenamen „Manganese“ tragen. Ob die für Ende 2020 angekündigte Neuerung wie schon Version 1909 ein kumulatives Update sein wird, steht in den Sternen. Denn Microsoft hat bis dato nicht erklärt, ob der Rhythmus mit einem großen und einem kleineren Update bestehen bleibt oder ob es 2020 wieder zwei große Aktualisierungen von Windows 10 geben wird. Wird Manganese wieder nur ein kumulatives Update, könnte Microsoft es, wie bei Version 1909, zunächst übergehen und stattdessen direkt die Version 21H1 im Fast Ring ausliefern.