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Die 27-Jährige arbeitet akribisch mit Blei-, Bunt- und Graphitstiften
© Barbara Schröckenfuchs

Eigene Ausstellung: „Ich bin voller Freude!“

Unter dem Titel „dasbinich“ zeigt Magdalena Zehetner ihre Kunstwerke in der Galerie Kulturformen in Linz.

Sie strahlt in sich hinein, beobachtet aufgeregt die Menschen, die zur Eröffnung ihrer Ausstellung „dasbinich“ in der Galerie Kulturformen auf dem Linzer Pfarrplatz gekommen sind. „Magdalena wurde mit einem Entwicklungsdefizit im Stammhirn geboren und sie hat Epilepsie. Trotzdem haben wir schon früh festgestellt, dass sie sich künstlerisch sehr gut ausdrücken kann“, erzählt Caroleina Zehetner, die Mutter der 27-Jährigen. Magdalena kann lesen, schreiben und versteht alles, was man mit ihr redet. Nur das Sprechen erfordert viel Kraft, oft fehlen die Worte. Sie ist seit 2016 in der Kunstwerkstatt der Diakonie in Gallneukirchen tätig.

Eigene Handschrift

„Das Besondere an ihren Arbeiten ist, dass ihre künstlerische Handschrift immer erkennbar ist, egal, ob sie mit Graphit-, Blei- oder Buntstiften arbeitet“, sagt Natalia Müller, Mitarbeiterin in der Kunstwerkstatt.

Ganz fein, akribisch und genau spannt Magdalena Zehetner ihre Formen über das Blatt, versteckt Details, die erst auf den zweiten Blick sichtbar werden, setzt gezielt Farbakzente. Ihre beeindruckenden Werke sind bis 28. 3. in der Galerie Kulturformen (Di. bis Sa., 10 bis 18 Uhr, Pfarrplatz 4, Linz, zusammen mit dem Café Viele Leute) zu sehen und auch zu kaufen: „Die Preise sind bewusst gewählt. Wir wollen, dass Magdalenas Kunst bewertet wird, nicht ihre Beeinträchtigung“, sagt Müller.

Großflächige Arbeiten

Zehetner arbeitet auch gerne großflächig, Werke von ihr sind unter anderem dauerhaft im Besucherzentrum der KZ-Gedenkstätte Mauthausen und in der Säulenhalle des Lern- und Gedenkortes Schloss Hartheim zu sehen.

Den Titel für ihre aktuelle Ausstellung wählte Magdalena Zehetner übrigens selbst. Bei der Vernissage wird sie gefragt, ob sie denn auch etwas sagen möchte. Lange überlegt die junge Frau, ringt um Worte und artikuliert schließlich punktgenau: „Ich bin voller Freude!“.

www.kulturformen.at

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