Apple baut Karten-App um

Zunächst für den US-Markt hat der Konzern komplett neues kartographisches Material freigegeben. Das Unternehmen hat gegenüber Google aufgeholt.

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Apple hat sein Kartenangebot inhaltlich signifikant ausgebaut. Das Maps-Material für die USA steht seit dieser Woche "mit besserer Straßenabdeckung und Daten für Fußgänger, präziseren Adressen und detaillierterer Bodenbedeckung" zur Verfügung, wie das Unternehmen am Donnerstagabend in einem Statement mitteilte. Die neue kartographische Basis solle eine schnellere und präzisere Navigation erlauben sowie "umfassenden Ansichten von Straßen, Gebäuden, Parks, Flughäfen, Einkaufszentren" bieten, schreibt der Konzern.

Verbesserungen bei Apple Maps hatte Apple bereits im Sommer 2018 angekündigt. Damals hieß es, es sollten bessere Echtzeitdaten zu Straßenverhältnissen, Neubauten, Veränderungen bei der Fußgängerführung und tiefere Strukturen wie etwa Wege in Parks integriert werden. Apple hatte hier einst massiven Nachholbedarf gegenüber Google Maps, hat aber insbesondere im US-Heimatmarkt mittlerweile stark aufgeholt.

Apple Maps gegen Google Maps

"Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die beste und im Hinblick auf Datenschutz sicherste Karten-App der Welt zu entwickeln, die der Art und Weise Rechnung trägt, wie Menschen heutzutage die Welt erkunden", so der zuständige Senior Vice President Eddy Cue, der den Bereich Internet Software and Services leitet und auch für Apple Music und iCloud verantwortlich zeichnet.

Gute Nachrichten gibt es auch für Europa: Das Unternehmen scheint hier mit seinem neuen Apple-Maps-Angebot weitergekommen zu sein. Man werde "in den kommenden Monaten mit dem Roll-out in ganz Europa beginnen", hieß es. Neben der neuen Kartenbasis, die künftig auch häufiger aktualisiert werden soll, hat Apple mit iOS 13 neue Features wie "Look Around" (Umsehen) und "Collections" (Sammlungen) eingeführt.

Funktionen nicht in Deutschland

"Look Around" erlaubt ein Street-View-artiges Erkunden von Städten und touristischen Orten, ist für Deutschland allerdings zunächst nicht vorgesehen, obwohl Apple auch hier seine Maps-Fahrzeuge durch die Straßen schickt. Mit "Sammlungen" können Benutzer Listen mit ihren Lieblingsrestaurants, Orten, die sie besuchen möchten, oder Links zu wichtigen Websites zusammenstellen.

Apple betont die Datenschutzmaßnahmen, die man bei Maps ergreife. So wird das sogenannte Fuzzing eingesetzt. Dabei verwandelt Maps den genauen Ort bei einer Suche nach 24 Stunden in einen weniger genauen Ort und speichere "weder einen Suchverlauf noch den Standortverlauf eines Nutzers". (bsc)