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Lockheed Martin

F-35: Teuerstes Rüstungs-Projekt hat noch 873 Software-Fehler

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Nicht nur Boeing hat bei seinen neuen Fliegern mit gravierenden Soft­ware-Problemen zu kämpfen, sondern auch das teuerste Rüstungs-Pro­jekt aller Zeiten: Das F-35-Kampfflugzeug von Lockheed Martin. Weit über 800 teils schwere Bugs stehen hier noch auf der Liste. Das Test- und Kontrollgremium des US-Verteidigungs­ministeriums hat in seinem Jahres­bericht eine entsprechende Liste vorgelegt, berichtet die Nachrichten­agentur Bloomberg. Immerhin wurden zumindest schonmal keine neuen Schwächen in den Flug-Eigenschaften des Jets gefunden, dessen Entwicklung und Bau ein Budget von insgesamt 428 Milliarden Dollar verschlingt - das entspricht fast der kompletten jährlichen Wirtschaftsleistung von Ländern wie Norwegen oder Österreich.

Von den bekannten Fehlern in der Software werden 13 in die Kategorie jener Probleme eingeordnet, die dringendst behoben werden müssen, da sie die Flug­sicher­heit und die Kampf­fähig­keiten massiv einschränken. Erst wenn diese Bugs von den Lockheed Martin-Ingenieuren beseitigt wurden, gibt das Pentagon grünes Licht für die 22 Milliarden Dollar umfassende 4. Stufe des Projektes.

Trotz Problemen wird ausgeliefert

Insgesamt umfasst die Fehlerliste jetzt noch 873 Einträge - das war zumindest der Stand zum Stichtag im November. Zwei Monate zuvor gab es bei der gleichen Erhebung noch 917 be­kannte Bugs, von denen 15 als kritisch ein­ge­stuft waren. Es geht also zumindest etwas voran. Bis dem Militär aber ein Flugzeug zur Verfügung steht, das weitgehend den An­sprü­chen entspricht, wird noch einige Zeit vergehen.

Positiv wird in dem Bericht hervorgehoben, dass die IT-Sicherheitslücken, die man gefunden hatte, behoben worden sind. Die noch vorhandenen Probleme betreffen hingegen bei­spiels­weise die Bordkanone, die nach dem Geschmack der Verantwortlichen beim Angriff auf Boden­ziele noch viel zu oft daneben schießt.

Trotz der noch vorhandenen Probleme sind schon mehrere hundert Flugzeuge des Typs F-35 ausgeliefert worden. Die meisten gingen natürlich an die verschiedenen Gattungen des US-Militärs. Zu den Abnehmern gehören aber auch Japan, Singapur, Australien und verschiedene europäische Staaten.

Siehe auch: Boeing 737 Max: Produktion des Pannenfliegers wird unterbrochen