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Quelle: PC Games Hardware

DirectX 12 und Vulkan: Aktualisierte Liste der Spiele mit Low-Level-Support

Jetzt aktualisiert: Die Lower-Level-Schnittstellen DirectX 12 und Vulkan wurden mit großem Rummel angekündigt - und fristen seitdem ein Nischendasein. Nach einigen Dürrejahren scheint sich allmählich der Durchbruch abzuzeichnen. PC Games Hardware hat eine Liste der verfügbaren und angekündigten Low-Level-Spiele zusammengetragen. Jetzt neu mit Rainbow Six Siege, Red Dead Redemption 2, Call of Duty 2019, Deliver Us The Moon und mehr.

Update vom 31. Januar: Wir haben die Liste auf den aktuellen Stand gebracht. Neu hinzugekommen sind unter anderem Rainbow Six: Siege, Red Dead Redemption 2 (Techniktest), Call of Duty: Modern Warfare 2019 (Techniktest), Borderlands 3 (Techniktest), Grid 2019 (Techniktest), Deliver Us The Moon sowie weitere Details in der großen tabellarischen Übersicht.


Auf den Konsolen sind sie Standard, am PC eine wiederbelebte Idee: Low-Level-Schnittstellen. Doch was bedeutet das eigentlich und welche Spiele lassen sich mit den "Wundermitteln" DirectX 12 und Vulkan beschleunigen? PC Games Hardware klärt auf.

Lower-Level: Keller statt Dachterrasse

Low-Level, was bedeutet das eigentlich? Vereinfacht gesagt bezieht sich die "Tiefe" auf die Nähe zur Hardware: Je direkter man mit ihr kommuniziert, desto schneller können Befehle umgesetzt werden. Das Problem dabei ist, dass Maschinen weder Deutsch noch Englisch oder eine andere menschliche Sprache beherrschen. Um den Hauptvorteil des PCs - seine Vielseitigkeit mit beinahe unendlich vielen Hardware-Kombinationen - zu gewährleisten, wurde dazu übergegangen, die Ansprache allgemein zu halten. Dafür wurden Standards wie DirectX geschaffen. Deren Abstrahierungsschichten übernehmen die Aufgabe des Übersetzers, Entwickler müssen nicht mehr direkt mit den Prozessoren sprechen. Problematisch an der zwischenzeitlich sehr hohen Abstrahierung (High-Level) ist, dass die zahlreichen Schichten Leistung kosten. Dieselbe Hardware wäre bzw. ist bei direkter Programmierung schneller. Die Konsolen machen es vor: Diese arbeiten seit Jahren mit "Closer to the metal"-Programmierung - das ist angesichts der immer gleichen Hardware, auf die man gezielt und direkt optimieren kann, kein Kunststück. Somit erzielen die Spielzeuge von Microsoft, Sony & Co. teilweise Ergebnisse, die man am PC nur mit wesentlich stärkerer Hardware bewundern kann.

DirectX 12 und Vulkan

Pikant: In den frühen 90er-Jahren, als 3D-Beschleunigerkarten aus dem Boden sprossen wie Pilze, hatte jeder Hersteller seine eigene Low-Level-API, maßgeschneidert auf den eigenen Chip. Damit ließ sich das Beste aus der damals topmodernen Hardware holen, mit 3dfx als Wegbereiter. Mit den Jahren und dem Erstarken von DirectX begann die Zeit der Abstrahierung und Erweiterung. Doch die Rufe nach Freiraum und effizienterer Ressourcennutzung wurden immer lauter.

Nachdem AMD in Zusammenarbeit mit den Battlefield-Schöpfern DICE mit der Mantle-API den Stein ins Rollen brachten, kündigten die Gremien hinter DirectX und Vulkan rasch an, den Low(er)-Level-Gedanken in ihre Schnittstellen zu implementieren. Obwohl das Windows-10-exklusive Direct X 12 und die plattformunabhängige Alternative Vulkan nunmehr seit Jahren verfügbar sind, blieb die Revolution bislang aus. Die Akzeptanz der Low-Level-APIs bei den Spiele-Entwicklern ist gering. Das war durchaus zu erwarten, da neue Technologie stets einem Henne-Ei-Problem unterliegt und nicht jeder Entwickler es sich leisten kann, zusätzliche Mannstunden für einen Bruchteil der PC-Spieler zu investieren, welche bereits mit der passenden Hard- und Software ausgestattet sind.

Im Falle von DX12 und Vulkan sind die neuen, wunderbaren Möglichkeiten mit großer Verantwortung und Zusatzaufwand verbunden. Eine Implementierung will durchdacht sein. Kritisch ist, dass der Treiber gegenüber den High-Level-APIs Direct X 11 und Open GL deutlich an Macht verloren hat. War es früher möglich, Probleme im Spiel-Code durch Treiber-Tweaks zu umschiffen, müssen die notwendigen Maßnahmen bei DX12 und Vulkan vom Entwickler der Spiele durchgeführt werden. Bleibt dieser Schritt aus, sind Probleme wie Grafikfehler, ein Fps-Verlust oder Abstürze im wahrsten Sinne des Wortes programmiert.

Raytracing als Rettung?

Unterstützung bekommen die Low-Level-APIs mittlerweile indirekt - und zwar durch Raytracing. Die neuartige Lichtberechnung ist unter Direct X 11 und Konsorten nicht vorgesehen, Direct X 12 ist hingegen darauf vorbereitet. Hier wartet der offizielle Standard DXR - DirectX Raytracing - darauf, von Entwicklern genutzt zu werden. Was Vulkan angeht, können Programmierer entsprechende Erweiterungen (Extensions) für Raytracing heranziehen. Da derzeit nur Nvidia über Raytracing-Hardware verfügt, unterstützen die Geforce-Macher Spiele-Entwickler dabei, DXR- respektive RTX-Raytracing in ihre Spiele einzubauen. Mit anderen Worten: Ohne Low-Level kein Raytracing. Dabei sorgt Nvidia im Rahmen seiner Developer Relations für eine gute Performance, Raytracing sorgt ergo für gute Performance bei Nutzung der Low-Level-APIs - auch wenn keine RTX-Hardware verwendet wird. Die für Ende 2020 erwartete, neue Konsolengeneration wird ebenfalls über RT-Einheiten verfügen. Die massenhafte Durchsetzung der Low-Level-APIs ist aus den genannten Gründen zusammen nur eine Frage der Zeit.

Liste der Spiele mit DirectX 12 & Vulkan

Wir haben eine Liste der derzeit verfügbaren und angekündigten Low-Level-Spiele zusammengetragen. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, wird von uns jedoch stetig ergänzt. Falls Sie ein Spiel mit DX12- oder Vulkan-API kennen, das wir nicht aufgelistet haben, nutzen Sie die Kommentarfunktion.

Zwischenfazit, Stand Anfang 2020

Wir raten jedem Besitzer einer DX12-kompatiblen Grafikkarte nebst Windows 10 dazu, zumindest Testläufe unter DirectX 12 durchzuführen. Kommt es zu Problemen, können Sie immer noch auf DX11 als Sicherheitsnetz zurückgreifen. Dieser Rat richtet sich vor allem an Verwender älterer Prozessoren, welche erfahrungsgemäß besonders stark von Low-Level-APIs profitieren. Besitzer von High-End-Maschinen landen jedoch in vielen Fällen wieder bei DirectX 11. Bei den meisten Vulkan-Spielen haben Sie hingegen keine Wahl, es steht nur diese API zur Verfügung - und läuft optimal. Gerade eingefleischte Besitzer von Windows 7 sollten sich Vulkan genauer ansehen, da dieses stets auch unter Microsofts älterem Betriebssystem zur Verfügung steht, während DX12 nur in Ausnahmen als Fallback für Windows 7 implementiert wird.

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[PLUS] Besser Bilder bearbeiten - der ideale PC für Photoshop PCGH PLUS: Bereits 2014 stellten wir uns die Frage, welche PC-Komponenten und damit am Ende welcher PC ideal für Bildbearbeitung geeignet ist. Es wird Zeit für eine umfangreiche Neuauflage. Der Artikel stammt aus PC Games Hardware 02/2019.
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