Der Chart des Tages
Die Differenz zwischen den zehnjährigen und dreimonatigen Renditen von US-Staatsanleihen wird an den Finanzmärkten mit Argusaugen beobachtet. Wenn die langfristigen unter den kurzfristigen Marktzinsen notieren, gilt das als verlässliches Signal, dass in den USA eine Rezession bevorsteht. Nur einmal in fünfzig Jahren hat die Prognosefähigkeit dieses Signals versagt.
Die «Inversion der Zinskurve» über einen längeren Zeitraum hat vergangenes Jahr im Frühling begonnen. Zeitweise notierten die kurzfristigen Renditen 60 Basispunkte (0,6 Prozentpunkte) über den Marktzinsen der zehnjährigen Renditen. Nun ist es wieder soweit – wohl auch wegen den Ängsten um den Konjunktureinfluss des Wuhan-Virus. Der Grund für die neuerliche Inversion: Die langfristigen US-Renditen sind seit Ende 2019 von 1,9 auf 1,6% gefallen.
Selbst wenn die neuerliche Inversion nicht geschehen wäre, hätte dies die Prognosekraft der Zinskurve noch nicht in Frage gestellt. Denn oftmals hat es deutlich mehr als ein Jahr gedauert, bis die Rezession nach der Inversion tatsächlich einsetzte.
(Quelle der Grafik: Helios Quantitative Research)
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