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Die anfälligen Intercity-2-Züge verkehren auch zwischen Stuttgart und Nürnberg. Über deren Unpünktlichkeit hat sich jetzt der Feuchtwanger Grünen-Landtagsabgeordnete Martin Stümpfig beschwert. © Foto: Julian Stratenschulte (dpa)

Bahnhof Crailsheim: Abgeordnete erhöhen den Druck auf Bahn und Regierung

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Winfried Hermann, der grüne Verkehrsminister im Land, ist Kritik gewohnt. Er ist wohl der Minister in Stuttgart, der von der Opposition am meisten gescholten wird. Doch in diesen Tagen kommen die kritischen Töne auch aus einer anderen Richtung – aus der eigenen Partei. Zwar ist der Brandbrief des Bundestagsabgeordneten Harald Ebner und der Landtagsabgeordneten Jutta Niemann an Thorsten Krenz, den Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn für Baden-Württemberg, gerichtet, doch auch Verkehrsminister Hermann darf sich angesprochen fühlen. Schließlich ist das, was die beiden Grünen-Parlamentarier scharf kritisieren, nämlich das Bahnhofsmodernisierungsproggramm II, von Bahn und Land gemeinsam aufgelegt worden.

Schulterschluss mit Grimmer

In diesem Programm tauchen zwar viele Bahnhöfe auf, aber eben nicht der Crailsheimer. Das hat schon Oberbürgermeister Dr. Christoph Grimmer mit Unverständnis zur Kenntnis genommen, jetzt legen die beiden Grünen-Abgeordneten aus der Region nach. Sie äußern in ihrem Brief an Krenz „Unverständnis und Ärger“ und fordern den DB-Konzernbevollmächtigten auf, transparent zu machen, wieso Crailsheim nicht aufgenommen worden ist. Die gleiche Forderung hat Grimmer an Verkehrsminister Hermann gestellt. Ebner und Niemann fordern von Krenz einen „verbindlichen Maßnahmenplan“, was die baulichen Veränderungen in Crailsheim betrifft – da geht es hauptsächlich um Barrierefreiheit. Für die beiden Parlamentarier ist es „von immensem Interesse“, von Krenz zu erfahren, was bezüglich der Modernisierung des Bahnknotenpunktes Crailsheim geschieht. Wörtlich heißt es: „Für alle anstehenden Maßnahmen ist eine maximale Kooperation zwischen Ihnen und der Stadt Crailsheim zwingend notwendig.“

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Unterstützung erhalten die beiden Grünen-Politiker vom Crailsheimer FDP-Landtagsabgeordneten Stephen Brauer. Auch er will in einer Kleinen Anfrage von der Landesregierung wissen, warum Crailsheim wieder nicht ins Bahnhofsmodernisierungsprogramm aufgenommen worden ist, und verweist in diesem Zusammenhang auf die Bewerbung der Stadt um eine Landesgartenschau. In der spielt ein modernisierter Bahnhof als attraktive Mobilitätsdrehscheibe eine wichtige Rolle.

Brauer fragt nach Neubau

Brauer geht es nicht nur um die Barrierefreiheit, sondern auch um ein neues Bahnhofsgebäude. Er verweist darauf, dass das jetzige ein Provisorium aus den späten 1940er-Jahren ist und fragt, ob die Landesregierung bereit ist, bei der Bahn darauf zu drängen, dass Crailsheim ein neues Gebäude erhält. Brauer hat Dr. Christian Jung aus dem Bundestag, verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion, zu einem Vor-Ort-Termin im März eingeladen. Vor etlichen Wochen hatte sich schon der hiesige Grünen-Bundestagsabgeordnete Harald Ebner zusammen mit Matthias Gastel, dem bahnpolitischen Sprecher der Fraktion, den Crailsheimer Bahnhof angeschaut.

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Auch auf den Schienen, die durch Crailsheim führen, läuft nicht alles so, wie es soll. Auf der Intercity-Strecke zwischen Stuttgart und Nürnberg häufen sich die Probleme. Auf die verweist der Feuchtwanger Grünen-Landtagsabgeordnete Martin Stümpfig in einem Brief an Klaus-Dieter Josel, den Konzernbevollmächtigten der Bahn für Bayern. Auf der Strecke verkehren seit dem vergangenen Jahr die neuen Intercity-2-Züge. Genau die also, die derzeit der Bahn viele schlechte Schlagzeilen einbringen.

Inzwischen weigert sich die Bahn, weitere Züge dieser Bauart vom Hersteller Bombardier abzunehmen. In seiner Antwort räumt Josel „funktionale Mängel in der Steuerungssoftware“ ein und schreibt weiter: „Leider ist die Pünktlichkeit der neuen Fahrzeuge auch aus Sicht der DB oft noch nicht zufriedenstellend.“

Weitere Probleme

Laut Josel gibt es weitere Probleme auf der Strecke. Er schreibt von „infrastrukturellen Engpässen“, und benennt den „erhöhten Mischverkehr“ (S-Bahn, Fernverkehr, Nahverkehrszüge) in den Bahnhöfen in Stuttgart und Nürnberg als Problem. Und dann habe die Bahn zwischen Stuttgart und Nürnberg auch noch „mit Signal-, Weichen- und Oberleitungsstörungen zu kämpfen“.