Smarte Türklingel und Überwachungskameras

Ring: App sendet sensible Daten an Google & Co.!

Die smarten Türklingeln und Überwachungskameras von Ring sollen für Sicherheit sorgen. Doch die App schickt dem Anschein nach sensible Daten unter anderem an Google. Die Details!

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Smarte Überwachung der eigenen vier Wände verspricht Ring. Doch die sensiblen Daten landen offenbar auch bei anderen Firmen.

Anfang 2018 kaufte der Online-Händler Amazon die Firma Ring. Seitdem gab es mehrfach Probleme mit der Datensicherheit. Die smarten Gadgets zur Überwachung der eigenen vier Wände entpuppten sich immer wieder als Sicherheitsrisiko für das heimische Netzwerk. So auch in einem aktuellen Fall: Es sollen sensible Nutzerdaten an andere Unternehmen geflossen sein.

Komplette Liste: Die besten Überwachungskameras

Ring: Daten an Google und Facebook

Die Electronic Frontier Foundation (EFF) deckte diese Datennutzung auf. Die EFF untersuchte dazu die App für Android-Smartphones genauer und stellte die Weiterleitung fest. Besonders kritisch sehen die Experten, dass bereits durch einzelne Datenschnipsel in Kombination die Erstellung eines Nutzerprofils möglich ist. Nach den Recherchen von EFF erhält Facebook beispielsweise Informationen über das Öffnen und Schließen der Ring-App. Außerdem teilt die Anwendung dem Zuckerberg-Konzern auch Daten über das Gerät und den Standort mit. Für die Sendung der Daten ist es unabhängig, ob der Nutzer einen Account beim sozialen Netzwerk besitzt. Auch der Google-Dienst Crashlytics erhält Daten aus der App.

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Ring: Weiterleitung ohne Wissen

EFF geht davon aus, dass die Nutzer nicht wissen, welche Firmen ihre sensiblen Daten erhalten. Denn nur ein Dienst wird bei den aufgeführten Drittanbietern erwähnt, und selbst dort ist nicht ersichtlich, dass die Firma sensible Informationen bekommt. Die meisten Daten erhält die Tracking-Firma Mixpanel. Dorthin schickt die App den vollen Nutzernamen, die E-Mail-Adresse und Einstellungen wie Android-Version oder Bluetooth-Verwendung. Bis jetzt hat sich Amazon nicht zu den Erkenntnissen geäußert.

Das sagt Ring zu den Vorwürfen

COMPUTER BILD liegt ein Statement von Ring zu den Erkenntnissen von EFF vor: „Wie viele Unternehmen nimmt auch Ring die Dienste von Drittanbietern in Anspruch, um die Nutzung unserer mobilen App auszuwerten. Hierdurch können wir ihre Funktionen und die Benutzererfahrung verbessern sowie die Effektivität unserer Marketing-Maßnahmen besser einschätzen. Ring stellt dabei vertraglich sicher, dass die Nutzung der bereitgestellten Daten durch die Dienstanbieter auf angemessene Weise beschränkt wird, damit sie die Dienste in unserem Sinne zur Verfügung stellen und die Daten nicht für andere Zwecke verwenden.”