Strategiespiel Warcraft 3 – Reforged

Warcraft 3 – Reforged: Spieler fordern Geld zurück

Der Ärger über „Warcraft 3 – Reforged“ wächst weiter: Erste Spieler erheben Betrugsverwürfe gegen Entwickler Blizzard und fordern ihr Geld zurück. Die Hintergründe!

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Spieler sind ganz und gar nicht glücklich mit „Warcraft 3 – Reforged“.

Radikaler Stimmungsumschwung in der Zockergemeinde: Die euphorische Vorfreude auf „Warcraft 3 – Reforged“ verwandelte sich innerhalb eines Tages in Wut und Frustration. Seit dem offiziellen Start des Spiels am 29. Januar 2020 hagelt es Kritik für Entwickler Blizzard und dessen Umsetzung des „Warcraft 3 – Reign of Chaos“-Remakes. Vorwürfe wegen technischer Probleme, schwacher Grafik und generell zu wenig Neuerungen sind dabei nur die Spitze des Eisbergs. Jetzt bezichtigen erste Spieler den Hersteller des Betrugs und klagen über irreführende Werbung. Tatsächlich preist Blizzard das Spiel bis heute mit Inhalten wie besonderen Zwischensequenzen an, die den Sprung in die finale Version nie geschafft haben.

Warcraft 3 – Reforged: Spieler fordern Erstattung

Zudem hat Blizzard laut zahlloser Nutzerberichte diverse Features aus dem Original ersatzlos gestrichen. Darunter etwa automatisierte Turniere und individuelle Kampagnen. Einige Zocker versuchen deshalb bereits, eine Sammelklage gegen den US-Konzern zu organisieren und fordern ihr Geld zurück. Ein handfestes Problem, denn regulär ist die Erstattung von Käufen über Blizzards Online-Plattform Battle.net nur nach Antrag und individueller Prüfung sowie unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Erste Käufer berichten bereits von Ablehnung ihrer Forderung. Spieler verlangen von Blizzard deshalb ein Sonderrückgaberecht für „Warcraft 3 – Reforged“ und einen beschleunigten und vereinfachten Rückgabeprozess. Eine Stellungnahme zum Thema seitens Blizzard steht aus.

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Warcraft 3 –Reforged: Neue Nutzungsbedingen

Zuletzt hatte der Karten-Editor von „Warcraft 3 – Reforged“ die schlechte Stimmung weiter angeheizt. Das Spiel enthält ebenso wie das Original ein umfangreiches Tool, mit dem Zocker sich ihre eigenen Maps erstellen. Dessen Nutzung schränkt Blizzard nun aber massiv ein. Zum Start von „Warcraft 3 – Reforged“ hat der Computerspielentwickler am 21. Januar 2020 die Nutzungsbedingungen verschärft. Die sehen jetzt unter anderem vor, dass die Rechte an sämtlichen Eigenkreationen unmittelbar in den Besitz von Blizzard übergehen. Damit stellt das Studio sicher, dass im Falle einer besonders erfolgreichen Map, aus der sich wie bei „Dota“ oder „AutoChess“ neue Games und Fangemeinden entwickeln, alle Rechte beim Unternehmen liegen und es Profit aus den Ideen der Zocker schlagen kann. Nach den aktuellen Bedingungen müsste der Entwickler dabei nicht einmal den Namen des Map-Erstellers erwähnen. Spieler betrachten diesen Schritt als profitgieriges Kalkül. So war das beliebte „Dota“ unter anderem aus einer „Warcraft 3“-Mod hervorgegangen, dessen Erfolg Blizzard nicht hatte monetarisieren können.

Warcraft 3 – Reforged: Starke Einschränkungen

Zudem untersagt Blizzard bei der Map-Erstellung jegliche Bezugnahme auf existierende Marken. Gamern ist es etwa nicht möglich, Umgebungen aus bekannten Filmen oder anderen Spielen nachzubauen, da diese eine Markenrechtsverletzung darstellen würden. Bastler müssen überdies sicherstellen, dass jeder Zocker Zugriff auf ihre Karten hat. Mechanismen, mit der die Verwendung einer bestimmten Gruppe von Spielern vorbehalten bleibt, sind untersagt. Solche und viele weitere Einschränkungen sorgen für mächtig Frust in der Gaming-Gemeinde. In Internetforen bringen zahlreiche Nutzer ihren Unmut zum Ausdruck und knüpfen damit an die vorangegangenen Beschwerden anderer Spieler an.

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Warcraft 3 – Reforged: Es hagelt Kritik

Bereits in der Vergangenheit beklagten Anwender vor allem die visuelle Umsetzung des Titels. Insbesondere die Menüs und die Nutzeroberfläche bezeichnen viele als völlig missglückt. Doch auch das Spiel selbst sorgt für frustriertes Kopfschütteln. Gamer beanstanden schlechte Bildraten, miserable Animationen und generell, dass das Remaster kaum erkennbare Verbesserungen gegenüber dem Original biete. Andere Zocker stießen auf handfeste Programmierfehler und posteten etwa Sreenshots, die grüne Grafikwürfel mitten in der Spielwelt zeigen. Offenbar ein altbekannter Bug, der schon die Vorlage plagte. Auch Abstürze und Fehlermeldungen treiben Fans zur Verzweiflung.

Warcraft 3 – Reforged: Kaum Neues?

Einige Spieler haben sich die Mühe gemacht, die Grafik des finalen Spiels und die der zuvor veröffentlichten Demo zu vergleichen – mit haarsträubendem Ergebnis. Der Detailgrad der fertigen Version scheint sich verschlechtert zu haben. Selbst bei Spielern, die keine technischen Probleme mit „Warcraft 3 – Reforged“ erfahren, hält sich die Begeisterung über das Remaster in Grenzen. Vielen fehlt der Mehrwert gegenüber dem Original. Ob und wenn ja, wie Blizzard auf die harsche Kritik reagiert, bleibt abzuwarten.

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Warcraft 3 – Reforged: Diese Maps sind dabei

Dass Blizzard „Warcraft 3“ nur begrenzt aufmöbeln würde, war bekannt gewesen und geschah teilweise sogar auf expliziten Wunsch der Fans. Auf eine Anpassung der Geschichte und neue Sprachaufnahmen verzichtete der Entwickler bei dem Remake bewusst. Und das Feedback der Zocker sorgte dafür, dass auch die Zwischensequenzen keine Erneuerung erhielten. Dadurch ergeben sich spielerisch kaum große Änderungen. Immerhin: Ein Teil der beliebten Custom Maps von damals sind zum Release nutzbar. Hier die Übersicht:

Bei den Karten ist hauptsächlich der Tower-Defense-Modus vertreten. Darunter befinden sich auch einige, die damals besonders schwer zu schaffen waren. Fans der Serie importieren die Maps auf Wunsch einfach in das neue Spiel und schwelgen in Erinnerungen. Ein Crossplay mit Zockern der alten Version ist ebenfalls möglich.

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Warcraft 3 – Reforged: Zwei Versionen

„Warcraft 3 – Reforged“ ist in unterschiedlichen Fassungen erhältlich: Sie wählen zwischen der Standardversion für 29,99 Euro und der „Spoils of War Edition“ für 39,99 Euro. Die enthält neben dem Hauptspiel mehrere Bonus-Skins für „Warcraft 3 – Reforged“ sowie diverse Boni für weitere Blizzard-Spiele wie „World of Warcraft“, „Overwatch“, „Diablo 3“ und „Hearthstone“. Einen Überblick aller Inhalte finden Sie auf der offiziellen Website des Herstellers.