Hauptversammlung

Thyssen-Krupp-Chefin Merz hält Dividende für nicht vertretbar

Mit den erwarteten Milliardeneinnahmen durch den Verkauf der Aufzugssparte will die Managerin den Konzern zurück in die Spur bringen. Die Aktie verliert deutlich.

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Thyssen-Krupp-Chefin Martina Merz

„Mit der Elevator-Transaktion drücken wir also den 'Reset-Knopf' für unsere Bilanz.“(Foto: Reuters)

Bochum. Thyssenkrupp-Chefin Martina Merz will den Verkauf der Aufzugssparte in wenigen Wochen abschließen und mit den erwarteten Milliardeneinnahmen den kriselnden Konzern zurück in die Spur bringen. „Im Augenblick haben wir kaum finanziellen Spielraum“, sagte die Managerin am Freitag auf der Hauptversammlung in Bochum laut Redetext.

Der Stahl- und Industriekonzern sei „in einer außerordentlich angespannten Lage“. Das Unternehmen schreibe rote Zahlen und habe im vergangenen Geschäftsjahr eine Milliarde Euro mehr ausgegeben als eingenommen. Eine Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr sei in dieser Lage nicht vertretbar. Thyssen-Krupp brauche „alle verfügbaren Mittel“.

„Mit der Elevator-Transaktion drücken wir also den 'Reset-Knopf' für unsere Bilanz. Unsere Erwartung ist, dass Thyssen-Krupp nach dem damit ermöglichten Umbau wieder ein solide aufgestelltes Unternehmen ist“, sagte Merz. Bis Ende Februar solle eine Entscheidung fallen. Thyssenkrupp halte sich weiter die Optionen Börsengang, Teil- und Vollverkauf offen.

Obwohl Merz eine positive Wende nach dem Verkauf der Aufzugssparte verspricht, verliert die Aktie von Thyssen-Krupp am Freitagmorgen deutlich. Das Papier notiert bis zu 3,1 Prozent tiefer und ist damit der schwächste Wert im MDax.

Für die Aufzugssparte sind mehrere Bieter im Rennen. Neben Konsortien aus Finanzinvestoren gehört der finnische Konkurrent Kone im Bunde mit CVC dazu. Das Interesse sei groß, sagte Merz. Nach einer ersten Sichtung gehe Thyssenkrupp davon aus, dass die Investoren den Wert von über 15 Milliarden Euro bestätigen. Dies zeige, dass jede Option Thyssen-Krupp Kapital in Milliardenhöhe bringe und einen „echten Neustart“ ermögliche.

Vor dem Bochumer Kongresszentrum demonstrierten Mitarbeiter der Aufzugssparte gegen einen Komplettverkauf. Der Konzern habe bessere Zukunftschancen, wenn die Mehrheit im Konzern verbleibe, hieß es auf einem Flugblatt.

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