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Ritual seit dem ersten der 13. Neujahrs-Benefizkonzerte: Publikum und Schüler singen am Ende gemeinsam „Der Mond ist aufgegangen“.Foto: Torsten Biel
Benefiz-Aktion in Landesschule

In herzenswarmer Welt

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Schulpforte - „Die Schüler haben uns mitgenommen aus einer etwas gefühlskalten in eine herzenswarme Welt“, zog Klaus Juch sein Fazit. Seit Beginn ist der Rotarier maßgeblich an der Organisation der Neujahrs-Benefizkonzerte des Naumburger Rotary Clubs und der Landesschule Pforta beteiligt. Zum nunmehr 13. Mal fand dieser musikalische Höhepunkt der Saale-Unstrut-Region, der längst zum gesellschaftlichen Ereignis geworden ist, am Mittwochabend in der bis auf den letzten Platz besetzten Aula der Landesschule statt.

Bravo-Rufe und langer Beifall sowie rote Rosen für alle auf und „hinter“ der Bühne mitwirkenden Schüler waren am Ende der schönste Lohn für einen rund zweistündigen Abend, der 14 musikalisch spannende und auf hohem Niveau dargebotene Programmpunkte offerierte.

Wie Erlös verwendet wird

Der Dank jedoch war nicht nur symbolisch, sondern fließt in Form der Hälfte des Erlöses an die Landesschule zurück. „Damit unterstützen wir die musikalische Ausbildung der Jugendlichen, so durch den Kauf und der Reparatur von Instrumenten“, sagte Club-Präsident Dmitry M. Mikityuk in seinen Begrüßungsworten. Die andere Hälfte geht an das Naumburger Jugendhaus „Fischgasse“ für eine Ferienfreizeit von Kindern aus einkommensschwachen Familien.

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Die Schulband „Red Socks“ legt los: Georg Schreiber (Saxofon), Marius Bürg (Klavier), Luise Wosnik (E-Gitarre) und Josefine Beyrich (E-Bass).Foto: Biel

Noch einen weiteren Dank brachte der Club-Präsident aus und sprach damit im Namen der rund 370 Gäste, die laut applaudierten: „Nach der Vorauswahl sind auch Tränen geflossen, denn nicht alle Schüler, die auftreten wollten, konnten berücksichtigt werden obwohl sie sich ebenso glänzend präsentiert hatten.“

Schüler agieren sicher auf der Bühne

Thomas Schödel, Rektor der Landesschule, ging in seiner Begrüßung auf einen weiteren Aspekt ein. Er bat die Gäste, sich zurückzuversetzen in die Zeit ihrer Jugend. „Stellen Sie sich vor, Sie haben die Liebe zu einem Instrument entdeckt, Sie üben intensiv, stehen dann vor der Aula-Tür und warten, um schließlich vor 370 Augenpaare zu treten, die nur auf Sie blicken.“ Umso mehr beeindruckte das Publikum, wie sicher die jungen Musiker aus den Klassenstufen neun bis zwölf auf der Bühne agierten. So die Bratschistin Charlotte Störr und die junge Harfenistin Maya Waterstradt, die Flötistin Alma Walter und die Cellistin Konstanze Heyder. Faszinierend zu sehen und zu hören war außerdem, wie Cornelius Scholich bei einem Rondo von Felix-Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) den Flügel zum Klingen brachte. Auch Gitarrist Alexander Lemberg hörte förmlich in das Instrument hinein, um eine Komposition des 2016 verstorbenen Roland Dyens nuanciert spielen zu können.

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Mit dem norwegischen Originaltext von Henrik Ibsen singt das Vokalensemble „Tumult“ das Lied „Solveigs Sang“ von Edvard Grieg und nimmt das Publikum mit auf eine Reise von Schulpforte aus in den hohen Norden.Foto: Biel

Neben den Solisten überzeugten erneut die Gruppen und Ensembles. Dabei reichte zunächst das Orchester der Landesschule mit Johann Strauß (1825-1899) „Rote Rosen“. Danach wurde es mit „Tumult“ und dem sehr schön a-capella gesungenen „Solveigs Sang“ norwegisch, bevor die Schulband ihre roten Socken zeigte und das Saxophonquintett den Schlusspunkt setzte. Zuvor hatte Laetitia Hippe mit ihrem Sologesang brilliert. Unbedingt noch erwähnenswert: Josefine Beyrichs Lächeln. Egal, ob am E-Bass oder Cello - ihr sah man die Freude am Musizieren an. Ebenso, dass sie sich über die Begeisterung des Publikums freute.