Vierter Anschlag

Polizei sucht im Familienumfeld nach Brandstifter

„Ich will endlich Ruhe haben, wir halten das nicht mehr aus“, zeigt sich Doris F. aus Hargelsberg in Oberösterreich nach dem vierten Brandanschlag auf ihr Anwesen nervlich stark strapaziert. Nach Holz, Auto und Garage zündelte der heimtückische Täter - wie berichtet - Mittwochabend im Keller des Hauses. Verletzt wurde niemand.

Nach der jüngsten Brandlegung in dem Wohnhaus in Hargelsberg konzentrieren sich die Ermittlungen der Polizei nun ganz auf das familiäre Umfeld. Denn das Feuer war in einem nur von Innen frei zugänglichen Teil des Untergeschoßes ausgebrochen. Die äußere Kellertür war offenbar versperrt.

Hunde wurden unruhig und schlugen an
„Ich weiß nicht, wie der Täter dort hineingekommen ist“, zerbricht sich Doris F. den Kopf. Sie war es auch, die das Feuer diesmal entdeckt und Alarm geschlagen hatte. Eine Freundin hatte sich zum Tatzeitpunkt bei ihr und ihrem drei Monate alten Sohn Elias im Haus aufgehalten. Plötzlich waren ihre beiden Hunde unruhig geworden, hatten angeschlagen. Aus dem Keller roch es brandig - Doris F. bemerkte das Feuer. Beide Frauen samt Baby und Hunden brachten sich in Sicherheit.

Mit Grill-Anzünder
Feuerwehrleuten gelang es schließlich, die Flammen abzulöschen. Wie die nachfolgenden Untersuchungen ergaben, war auch dieses Feuer gelegt worden. Zum bereits vierten Mal sollen dabei Grill-Anzünder verwendet worden sein. Bekanntlich hat es binnen einer Woche zum bereits vierten Mal auf dem Anwesen gebrannt.

Dass der Fokus der Ermittler sich nun immer stärker in Richtung des Verlobten (29) von Doris F. richtet, scheint naheliegend. Dieser hatte im Keller offenbar Wäsche aufgehängt und war dann fortgefahren, um Brot einzukaufen. Als die 28-Jährige den Brand entdeckte, befand er sich nicht im Haus. Sie erreichte ihn am Telefon, der Baggerfahrer eilte sofort zu ihr zurück.

Verlobung vor neun Tagen
„Ich glaube nach wie vor fest daran, dass er mit den Brandstiftungen nichts zu tun hat. Was hätte er für ein Motiv, uns so etwas anzutun?“, so die junge Mutter, die sich erst vor neun Tagen mit ihm verlobt hatte.

Intensive Einvernahmen
Beide wurden noch Mittwochnacht intensiv von der Polizei einvernommen – Festnahme gab es keine. Dreimal hat das Paar seit Beginn der Brandserie offenbar aus Angst bereits auswärts genächtigt. Zu Anschlägen kam es dabei nicht.