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Spatenstich: Die Gesamtschule am Forstgarten (im Hintergrund) wird um einige Neubauten erweitert (von links): Georg Hoymann (Gebäudemanagement GSK), Schulleiterin Dr. Rose Wecker, Michael Bay (Grüne, Schulausschuss) Manfred Raith (GSK), Christoph Rahrbach (Architekt), Sonja Northing (Bürgermeisterin), Willibrord Hass (Kämmerer), Jürgen Rauer (Baudezenent).Foto: Astrid Hoyer-Holderberg
Schule

Kleve beginnt den Ausbau der Gesamtschule am Forstgarten

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Kleve.  Das 41 Millionen-Euro-Projekt in Kleve beginnt. Gesamtschule am Forstgarten Kleve wird mit Neubauten zur modernen Oberstufen-Schule ausgebaut.

Acht Schaufeln wurden am späten Donnerstagnachmittag in den Rasen gesteckt. „Wir bewegen ein Stückchen Erde, aber es bedeutet uns viel. Es ist der erste sichtbare Schritt“, so freute sich Bürgermeisterin Sonja Northing auf einen großen Ausbau der Gesamtschule am Forstgarten Wasserburgallee in Kleve. Im Juni 2022 soll sie fertig sein. Von einer dreizügigen Gesamtschule wächst sie zu einer sechszügigen in der Sekundarstufe I und vierzügig in der Oberstufe. Sie läuft zwar auch heute schon in manchen Jahrgängen mit sechs Parallelklassen, ist offiziell aber fünfzügig.

Seit acht Jahren ist das Thema aktuell. 2014 wurde es konkreter mit der Einstellung von zwei Architektinnen extra für die beiden Gesamtschul-Projekte (auch Joseph-Beuys-Gesamtschule Hoffmannallee). Sie legten 2015 ihr viel bejubeltes Konzept für den Ausbau vor. Im Juli 2018 gab es die europaweite Ausschreibung. Mit Schule und Politik abgestimmt, hat seither Architekt Christoph Rahrbach als Generalplaner von „pbr“ aus Düsseldorf den Fortgang in Händen – und am Donnerstag eine Schüppe. „Auch mit den Neubauten bleibt die Schule optisch eine Einheit“, sagt er.

Bürgermeisterin dankt Schule und Schülern für die Jahre „ohne Nölen“

Schulleiterin Dr. Rose Wecker sieht die pädagogischen Inhalte: „Ich hoffe, dass es zügig voran geht und tatsächlich auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten wird.“ Bürgermeisterin Northing dankte, es sei „sehr ehrenwert“, dass die Schulleitung, Lehrer und Schüler die Planungsprozesse der letzen Jahre „ohne Nölen“ ertragen hätten.

Einige Eltern von Abiturienten, auch Eltern der ersten Stunde der Gesamtschule Kleve, begleiteten den ersten Spatenstich etwas bedauernd. „Unsere Kinder waren es, die von Hü nach Hott geschickt wurden. Es hätte das Leben für sie leichter gemacht“, wenn der Ausbau wie geplant deutlich schneller geklappt hätte. Versöhnlich spricht Ulrike Wäcker, stellvertretende Schulpflegschaftsvorsitzende, von Vorfreude. „Wir haben Hoffnung, dass es zügig voran geht und wir angemessene Räume für guten Unterricht bekommen. Auch eine neue Mensa mit einer eigenen Küche finde ich sehr wichtig“.

Zara Rickes und Frederik Jahnsen als Schülersprecher stehen nächstes Jahr im Abitur: „Es ist schön für die Schule und schade für uns“, sagen sie und wollen sich den Neubau dann später mal ansehen.

„Es ist nicht gut, wenn unsere Schulen und Schüler so lange in Provisorien leben“

Als politischer Vertreter sagt Wolfang Gebing (CDU) der NRZ: „Es ist nicht gut, wenn unsere Schulen und Schüler so lange in Provisorien leben. Das betrifft diese Gesamtschule am Forstgarten, die Joseph-Beuys-Gesamtschule Hoffmannallee und das Konrad-Adenauer-Gymnasium“. Michael Bay (Grüne) listet die Jahre der Entscheidungsschritte auf und wiederholt sein Bonmot: „Vor fünf Jahren beschlossen, heute Spatenstich – das ist für den Niederrhein schon eine Affekttat“.

Sonja Northing zählte auf, was die 1000 Schüler in bald 24 Klassen erwartet: dreigeschossiger Klassen-Neubau zur Straße Landwehr in Rindern hin, eingeschossige Mensa als Multifunktionsraum für 600 Personen, Umbau Bestandsgebäude mit (Lehr-)Küche und Verwaltung, Haus 4 mit Kursräumen für Sekundarstufe II, Gebäude 5 für modernste Fachräume der Naturwissenschaften, Technik, Kunst. Außerdem wird die Turnhalle um ein Spielfeld erweitert.

Im Mai geht es dann richtig los

Wie berichtet, stiegen die kalkulierten Kosten des ganzen Projekts von 23,2 Millionen auf 41 Millionen. Denn die Erkenntnis stammt erst aus dem letzten November: Der Untergrund besteht zum Teil aus Torf. Er wird nun metertief ausgekoffert und aus tragfähigem Material und Bodenplatte ersetzt.

Nach der Kampfmittelsondierung im Gelände des ehemaligen Sportplatzes, das heute Rasen ist, geht es im Mai richtig los.