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Politiker in Schleswig-Holstein diskutieren weiterhin darüber, ob eine Vollverschleierung an Unis verboten werden soll.

Vollverschleierung: Grüne contra CDU und FDP

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Der Streit um ein mögliches Verbot der Vollverschleierung an Hochschulen in Schleswig-Holstein geht weiter. Nach einer umfangreichen Landtagsanhörung am Donnerstag hat die Grünen-Fraktion ein Verbot einstimmig abgelehnt. Die Koalitionspartner CDU und FDP wollen dagegen weiterhin ein solches Verbot im Hochschulgesetz verankern. Ein Kompromiss ist nicht in Sicht.

Streit entzündete sich an muslimischer Studentin in Kiel

Hintergrund ist der Fall einer muslimischen Studentin der Kieler Christian-Albrechts-Universität. Die Hochschule hatte ihr eine Vollverschleierung in Lehrveranstaltungen verboten. Die Studentin kam trotzdem immer wieder auch verschleiert zu Veranstaltungen. Die Uni hatte das Land deshalb gebeten, eine Regelung zu schaffen, die ein Verbot möglich machen würde.

FDP: Hochschulen sollten selbst entscheiden können

"Wir bleiben bei unserer Position, dass Vollverschleierung nicht zu einer freiheitlichen Gesellschaft passt", sagte der CDU-Bildungspolitiker Tobias von der Heide. Christopher Vogt, Chef der FDP-Fraktion, bedauerte den Beschluss der Grünen. "Leider bleibt die Rechtslage für die Hochschulen nun weiter unklar, und das ist sehr unbefriedigend." Er hätte sich gewünscht, dass die Unis selbst regeln können, ob Studentinnen vollverschleiert in den Hörsälen sitzen dürfen oder nicht.

Grüne sprechen von Weltoffenheit

Grünen-Landeschefin Ann-Kathrin Tranziska betonte bei der Landtagsanhörung am Donnerstag, dass ihre Partei ein Verbot der Vollverschleierung weiterhin ablehnt. "Eine weltoffene und rechtsstaatliche Gesellschaft zeichnet aus, dass religiöse Symbole getragen oder auf sie verzichtet werden kann."

Nord