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Ginni Rometty war seit 2012 das bekannte Gesicht von IBM.(Bild: IBM)

IBMs langjährige Chefin geht

Relativ unerwartet setzt IBM im April einen neuen CEO ein. Arvind Krishna wird Ginni Rometty folgen. Sie ist eine der wenigen weiblichen CEOs in großen Konzernen und wird nach 40 Jahren Konzernzugehörigkeit in den Ruhestand gehen.

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IBM hat überraschend angekündigt, die Konzern-Chefin Virginia "Ginni" Rometty zu ersetzen. Ihr Nachfolger wird Arvind Krishna, der im Konzern bisher als Leiter für Cloud und Cognitive Software arbeitete. Er wird den Posten des CEO ab dem 6. April 2020 innehaben. Arvind Krishna sei "ein brillanter Technologieexperte, der eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Schlüsseltechniken wie künstlicher Intelligenz, Cloud, Quantencomputer und der Blockchain gespielt hat", wird Rometty in der Pressemitteilung zitiert. Der 57-jährige Krishna habe zudem eine große Rolle beim Kauf von Red Hat gespielt.

Für Rometty geht damit eine lange Ära bei IBM zu Ende. 40 Jahre lang war sie im Unternehmen tätig, seit 2012 als CEO. Die 62-Jährige wird bis zum Ende des Jahres 2020 noch als Executive Chairman of the Board im Konzern verbleiben und dann in den Ruhestand gehen. Rometty sei für die Transformation von etwa der Hälfte des Kerngeschäftes von IBM verantwortlich gewesen und habe die Sparten Cloud, KI und andere eingeführt, heißt es in der Mitteilung. Rometty war eine der wenigen weiblichen CEOs in großen IT-Unternehmen. Derzeit sind etwa 6,6 Prozent der Chefposten laut der Fortune500-Liste mit Frauen besetzt.

Bare Metal und die Cloud

Als eines der wenigen verbliebenen Unternehmen vertreibt IBM selbst noch immer Bare-Metal-Server mit eigener Power-9-Architektur. Diese hat der Konzern mittlerweile etwas offener gestaltet und in Verbindung mit Cloud-Anbietern wie Microsoft und Amazon gebracht. Klar ist, dass die IBM-Cloud es auf diesem Markt schwer hat und eine Kooperation mit größeren Anbietern daher notwendig ist.

Im Sommer 2019 gab es Proteste gegen Kündigungen bei IBM. 1.700 Mitarbeiter weltweit mussten gehen. Im deutschen Teilunternehmen waren es 50 Beschäftigte. Einige Dienstleistungen sollten auf das Systemhaus Bechtle ausgelagert werden. Auch wurden dem Konzern in der Vergangenheit fragwürdige und teils rassistische Handlungen vorgeworfen.