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Lufthansa will sich aufs Fliegen konzentrieren – und stößt deswegen die Catering-Sparte abFoto: picture alliance / imageBROKER
Airline will schlanker werden

Lufthansa kocht nicht mehr selbst

Bei Lufthansa-Flügen isst man ab jetzt außer Haus! Denn: Der Konzern trennt sich von dem hauseigenen Kochunternehmen für die Bordverpflegung.

► Vorerst wird nur das Europa-Geschäft der Cateringtochter LSG Sky Chefs veräußert, teilte Lufthansa am Montag mit. Von dem internationalen Geschäft trenne man sich demnach im nächsten Jahr.

Der Käufer: der Schweizer Weltmarktführer Gategroup.

Gategroup gehört seit April der asiatischen Investmentgesellschaft RRJ Capital. Die ehemalige Swissair-Tochter war 2016 vom chinesischen Mischkonzern HNA gekauft und von der Schweizer Börse aus dem Handel genommen worden. Das Unternehmen beschreibt sich als weltweit führender Anbieter von Bordverpflegung und damit verbundenen Dienstleistungen.

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Eine LGS-Mitarbeiterin dekoriert Mahlzeiten für die BordverpflegungFoto: Daniel Reinhardt / dpa

Verdi setzt sich für die 35 500 Mitarbeiter ein

Zwar machte das Tochter-Unternehmen im vergangenen Jahr bei einem Umsatz von 3,2 Milliarden Euro einen operativen Gewinn von 115 Millionen Euro – lag damit jedoch aber deutlich unter der Rentabilität im Gesamtkonzern Lufthansa.

Insgesamt sind bei der LSG weltweit etwa 35 500 Menschen beschäftigt. In den nun verkauften Unternehmensteilen inklusive einiger Spezialaktivitäten arbeiten nach Lufthansa-Angaben etwa 7100 Mitarbeiter.

Noch nicht abgeschlossen sind Verhandlungen mit der Gewerkschaft Verdi, die für die Beschäftigten in Deutschland Altersteilzeitmodelle und langjährige Gehaltsgarantien durchsetzen wollte. Ein Streitpunkt sind auch stark verbilligte Flugtickets, von denen bislang LSG-Beschäftigte profitieren konnten.

► Verdis Erwartungen: Unter dem neuen Eigentümer erwarte die Gewerkschaft Sparmaßnahmen und niedrigere Gehälter.

► Dem entgegen sagt Lufthansa-Chef Carsten Spohr: Die Partnerschaft gewährleiste „ein hohes Maß an Sicherheit für die Arbeitsplätze“.

Über den Kaufpreis haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart. Laut einer Mitteilung der Gategroup steht der Betrag auch noch nicht fest und soll erst im ersten Halbjahr 2020 vereinbart werden.

Lufthansa will sich nach früheren Ankündigungen Spohrs stärker auf das Airline-Geschäft konzentrieren. Mit dem Verkauf könne man sich aufs Kerngeschäft fokussieren und zusätzlich in die Airlines investieren, sagte Finanzchef Ulrik Svensson.

Der Deal steht noch unter Vorbehalt der Kartellbehörden.