Sorge um weitere Abholzaktionen
Stadträtin erkundigt sich nach dem Zustand des Tegernseer Waldes
by Gerti ReichlNach der Abholzaktion am Höhenweg in Tegernsee, wurde im STadtrat nachgehakt. Und es ging um die Frage: Wie steht‘s um den Wald?
Tegernsee – Borkenkäferbefall, Eschentriebsterben, Gefährdung der Verkehrssicherheit – aus diesen Gründen hatte das Erzbischöfliche Ordinariat kürzlich Mischwald in Tegernsee roden lassen. Jetzt hatte die Aktion ein Nachspiel im Stadtrat. „Stehen da jetzt öfter solche Abholzungen bevor?“, hakte Martina Niggl-fisser (Bürgerliste) nach. „Und wie schaut’s generell mit dem Tegernseer Wald aus?“
Bürgermeister Johannes Hagn (CSU) holte aus: Grundsätzlich sei die Stadt die größte Waldbesitzerin in Tegernsee. Von den knapp 3000 Hektar Fläche, seien etwa 1000 mit Wald bedeckt. Etwa 400 Hektar gehören der Stadt. Diese habe mit einem Förster einen Vertrag, der den Wald verwalte, zudem gebe es einen Forstwirtschaftsplan, der alle 20 Jahre aufgestellt werde.
Abholzaktion in Tegernsee: Sorge um Käferbefall
Überwiegend handle es sich um „Wirtschaftswald“, erklärte hierzu Geschäftsleiter Hans Staudacher. Es werde großer Wert darauf gelegt, dass etwa bei der Entnahme von Fichten nicht wieder Fichten, sondern Mischwald nachgepflanzt werde. „Löblich“, fand Niggl-Fisser und bohrte nach, ob Käferbefall denn kein Thema für den Stadtwald sei. Das sei schon Thema, wusste Staudacher, jedoch sei Tegernsee aufgrund von Faktoren wie Klima und Böden nicht so betroffen wie etwa die Münchner Schotterebene. Käfernester würden bei Bedarf entfernt.
Natürlich könne es vorkommen, dass mal ein Hektar entfernt werden müsse, ergänzte Hagn, Wegen des Aufwands, sei dies aber eher in einem alten Wald der Fall. In den vergangenen drei Jahren seien fünf Hektar Wald dazu gekommen.
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Wald in Tegernsee: Ist der Asiatische Laubholzbockkäfer eine Gefahr?
Martina Niggl-Fisser fragte zudem nach, warum das Holz der Kirchenstiftung denn ausgerechnet auf dem bewirtschafteten Parkplatz an der Klosterwachtstraße gelagert werde und ob die Stadt dafür Geld verlange. Das Holz werde zugig abgeholt, versicherte Staudacher, eine Gebühr werde nicht verlangt.
Peter Friedrich Sieben (FWG) sorgte sich in diesem Zusammenhang um den Asiatischen Laubholzbockkafer, der gerade in Miesbach enorme Fällungen nötig macht Förster und Waldbesitzer würden dies laufend beobachten, so Hagn.
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