«Da stehst du unmittelbar am Vulkankrater»
Rund 30 Touristen wurden auf einer neuseeländischen Insel vom Ausbruch eines Vulkans überrascht. White Island ist ein beliebtes Reiseziel – auch bei Schweizer Touristen.
by sclAuf der bei Touristen beliebten Insel White Island in Neuseeland ist am Montagnachmittag (Ortszeit) ein Vulkan ausgebrochen. Er hat eine Reisegruppe überrascht, die sich zu diesem Zeitpunkt auf der Insel befand.
White Island wird pro Jahr von etwa 10'000 Ausflüglern besucht – unter ihnen sind auch Schweizer. Adrian Loosli war vor rund eineinhalb Jahren auf der Insel. «Wir haben drei Tage gewartet, bis wir nach White Island konnten – das Wetter spielte nicht mit und die Wellen waren zu hoch.»
Mit rund 30 weiteren Touristen und einem Reiseführer hätten sie die Fahrt schliesslich antreten können. Knappe drei Stunden dauert die Reise von Neuseelands Nordinsel zu White Island. «Es wurden Gasmasken und Helme verteilt und wir standen tatsächlich unmittelbar am Rand des Vulkankraters.»
«Massenabfertigung»
Der Reiseführer habe sie auf verschiedenste Sensoren zur Früherkennung hingewiesen, erzählt Loosli. «Die Tour war unglaublich spannend», sagt er, «aber wenn man nun hört, dass der Vulkan tatsächlich ausgebrochen ist, ist das beängstigend.»
Nur positiv beurteilt er die Touren nicht: Er habe die Touristenattraktion als Geldmacherei der Veranstalter empfunden – als eigentliche «Massenabfertigung». Jede halbe Stunde sei ein Boot mit rund 30 Personen zur Insel herausgefahren.
«Wir fühlten uns ziemlich sicher»
Auch eine weitere Leser-Reporterin hat White Island besucht. Vor drei Jahren war sie auf einer Rundreise und konnte mit ihrer Reisegruppe ebenfalls unmittelbar in die Nähe des Vulkans. «Wir haben uns da noch gesagt: Wenn der Vulkan nun ausbrechen würde ...»
Es habe überall ein wenig geraucht und der Geruch nach Schwefel sei sehr intensiv gewesen – trotz Gasmaske. Sie hätten sich ziemlich sorglos durch die Insel führen lassen und auf den Reiseführer vertraut. «Wir fühlten uns ziemlich sicher, und ich hätte nie gedacht, dass so etwas passieren könnte», so die Leserin.