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Im Palmengarten was über Blüten und Bestäuber lernen: Das wird künftig noch cooler. © Monika Müller
Frühlingsball

Im Velo-Taxi zum Frankfurter Frühlingsball

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Die Palmengarten-Gala kommt im April mit verändertem Konzept zurück: Nachhaltiger soll es werden. Der Tigerpalast ist neu dabei - lukullisch und artistisch.

Schwer vorstellbar, aber auch dieser Winter soll laut Plan wieder direkt von einem gewissen Frühling gefolgt werden. Dazu gehört nun zum siebten Mal ein Frühlingsball im Palmengarten, und der steigt am 25. April.

Vieles wird dann anders sein als in den Jahren zuvor, aber drei Dinge bleiben gleich: Es gibt fein zu essen, es gibt ein großes Showprogramm, und wer das erleben will, sollte ein paar Euro auf der hohen Kante haben. Die teuerste Ticketkategorie kostet 595 Euro (Vorjahr: 499), die günstigste Flanierkarte 148 (111).

Am 25. April steigt der Frühlingsball 2020 im Palmengarten-Gesellschaftshaus und in der Palmenhaus-Galerie. Dann wird auch die Azaleenschau mit ihren Blüten zum Gelingen beitragen.

Auf der Bühne und am Trapez unterm Dach zeigen Artistinnen und Artisten des Tigerpalasts ihr Können. Musik machen die King Kamehameha Club Band, DJane Simoné und die Gruppe Muzika aus England.

An den Töpfen und Pfannen beweisen sich Andreas Krolik, mit zwei Sternen dekorierter Koch des Restaurants Lafleur, Steffen Haase und Tigerpalast-Küchenchef Coskun Yurdakul.

Karten für 595 Euro (Parkett innen), 535 (Parkett außen), 298 (Empore) oder 148 Euro (Flanierkarte ab 21 Uhr, kein Sitzplatz) gibt es online unter www.fruehlingsball-palmengarten.de und telefonisch: 069/90 02 91 40. ill

Der Erlös einschließlich der Höchstgebote einer sogenannten stillen Auktion (es gibt unter anderem ein Trikot von Liverpool-Trainer Jürgen Klopp zu ersteigern) geht an die Stiftung Palmengarten und Botanischer Garten. Sie will damit das Begleitprogramm zur Eröffnung des neuen Blüten- und Schmetterlingshauses 2021 finanzieren, sagt Stiftungsvorsteherin und Palmengartendirektorin Katja Heubach. Das Konzept bezieht sich nicht nur auf den Neubau, sondern aufs ganze Gartengelände. Es soll die Blüten- und Bestäubungsökologie in den Fokus rücken. „No bees, no Bembel“, lautet dazu Heubachs Wahlspruch: Keine Bienen, kein Bembel, denn wenn die Bestäuber fehlen – und zu ihnen zählen auch die Schmetterlinge, dann wächst nichts. Und dann haben die Menschen und die Tiere nichts zu essen. Unter anderem ein großes Hummelmodell soll es den Kindern beibringen.

Aus der Organisation der Showveranstaltung Frühlingsball hat sich die Stiftung nach sechs Jahren zurückgezogen und die Verantwortung an die Ballsaal GmbH abgegeben. „Eventmanagement zählt nicht zu unseren Kernkompetenzen“, sagt Katja Heubach, „wir wollen uns auf den Garten konzentrieren.“ Umso erfreuter ist Ballsaal-Geschäftsführer Robert Mangold, zu übernehmen. „Zeitgemäßer, nachhaltiger“ soll der Ball werden. Dazu zählt, dass die Gäste mit Velo-Taxis durch den Park zum Gesellschaftshaus gefahren werden, nicht mehr in Autos. Und die Abfallentsorgerin FES wird beim Ball zur Feier des Mehrweg-Mainbechers ihre Auszeichnung „Grüner Fußabdruck“ überreichen.

Nachhaltig, weil aus ökologischem Anbau, soll auch das Gourmetmenü sein, das Küchenchef Steffen Haase gemeinsam mit Sternekoch Andreas Krolik zubereitet. Es gibt Filet vom Odenwälder Fleckvieh für die Ballgäste und leckere Schmankerl, die Flaniergäste können ab 21 Uhr auch mit einem erweiterten Speisenangebot gegenüber 2018 rechnen, und wer auf der Galerie sitzt, wird das Showprogramm auf einer Großbildleinwand verfolgen können. „Da mussten einige bisher sehr lange Hälse machen“, sagt Mangold.

Auf der Bühne gibt es viel Musik, erstmals Varieté vom Tigerpalast, durch das Programm führt Radiomoderatorin Evren Gezer, und nach 23 Uhr eröffnet die Spielbank Bad Homburg Black-Jack- und Roulette-Tische auf dem Ball. Ein Top-Act für die Bühne soll noch verpflichtet werden, „ein Knaller“, sagt Mangold. Das aber erst im Januar.