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colourbox.de Pommes mit Mayo und Ketchup (Symbolbild)

Kartoffel-Schock in Nordamerika: Experte warnt vor „Schrumpflation“: Warum Restaurants plötzlich mit Pommes geizen

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In Nordamerika müssen sich Pommes-Liebhaber auf schwere Zeiten gefasst machen, zumindest auf Mehrkosten. Grund ist der entfesselte Appetit auf Kartoffelgerichte – vor allem aber eine historisch schlechte Ernte, die Pommes-Fans gleich doppelt trifft.

Ein kalter und nasser Herbst hat bei den Bauern in Nordamerika für eine ungewöhnlich schlechte Ernte gesorgt, berichten laut US-Medien mehrere Kartoffel-Produzenten. Gleichzeitig hat die Nachfrage nach Kartoffeln zuletzt deutlich zugenommen. Das Resultat: Die Lebensmittelindustrie muss derzeit mit äußerst geringen Kartoffel-Nachschub klarkommen.

„Die verarbeitenden Betriebe suchen verzweifelt nach Produkte, um uns die Chips und Pommes anbieten zu können, die wir alle lieben. Aber es hat den Anschein, dass die Ernte schwierig war. Der Schnee kam sehr früh und Kartoffeln sind sehr empfindlich“, erklärte Sylvain Charlebois, Chef des Agri-Foods Analytics Lab an der Universität Dalhousie, am Montag gegenüber dem TV-Sender CTV News.

Eine der schwächsten Ernten seit Beginn der Aufzeichnungen

Der Ernte-Ertrag sei seit dem frühen November im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt 6,1 Prozent zurückgegangen, so eine Schätzung der größten Kartoffel-Anbaubetriebe der USA. Das würde bedeuten, dass die Ernte in diesem Jahr auf einen der niedrigsten Werte seit Beginn der Aufzeichnungen gefallen ist.

Dabei trifft es die unterschiedlichen Anbaugebiete in den USA unterschiedlich stark. Besonders betroffen ist den Berichten zufolge der US-Staat Oregon. Dort sei die Kartoffel-Produktion im Vergleich zu 2018 um 16 Prozent eingebrochen.

Pommes-Fans trifft es doppelt hart

In der kanadischen Provinz Manitoba hätten die Bauern sogar 18 Prozent der Ernte im Boden gelassen, weil das Wetter so schlecht gewesen sei, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Zum Vergleich: Dieselbe Menge blieb 2018 in ganz Kanada im Boden. In der Provinz Alberta wiederum richtete der frühe Frost erheblichen Schaden an.

Als wäre das nicht schon schlimm genug, trifft die schwache Ernte Pommes-Fans besonders hart. Denn die Kartoffeln, die geerntet wurden, sind dieses Jahr äußerst klein. Pommes-Hersteller sind jedoch für die Produktion auf große Kartoffeln angewiesen.

Experte warnt vor „Schrumpflation“ in Restaurants

Noch ist es zu früh, um die Ausmaße des Ernte-Desasters komplett abzuschätzen. Doch fest steht: Die Kartoffelpreise steigen bereits in die Höhe klettern. „Die Leute haben nicht gemerkt, dass die Preise in den letzten zwölf Monaten angestiegen sind“, so Charlebois weiter. „Kartoffeln sind heute 20 Prozent teurer als vor einem Jahr“. Bei Tiefkühlpommes sieht es mit Teuerungsrate von 17 Prozent nicht viel besser aus.

Der Experte warnt Pommes-Liebhaber sogar vor einer bösen Überraschung im Restaurant - der sogenannten „Schrumpflation“: Während die Preise von Kartoffelgerichten im besten Falle gleich bleiben, könnten die Portionen, die Sie auf Ihrem Teller finden, künftig kleiner ausfallen. „Dieses Phänomen beobachten wir zwar nicht allzu häufig. Aber wenn die Einkaufskosten steigen, passiert das“, erklärt Charlebois.

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