Schulden in Millionenhöhe
Regionalligist Wacker Nordhausen stellt Insolvenzantrag
Nordhausen - Fußball-Regionalligist FSV Wacker Nordhausen hat einen Insolvenzantrag gestellt. Das bestätigte das Amtsgericht Mühlhausen am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Die Spielbetriebs GmbH ist zahlungsunfähig. Bereits in der vergangenen Woche hatte der Vereinsvorstand dem Geschäftsführer der Spielbetriebs GmbH, Nico Kleofas, den Insolvenzantrag empfohlen.
Laut Spielordnung des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes werden bei Antrag bzw. Eröffnung eines Insolvenzverfahrens „der klassenhöchsten Mannschaft“ neun Gewinnpunkte in der Regionalliga „mit sofortiger Wirkung aberkannt“, heißt es Paragraph 6, Ziffer 7 der Spielordnung.
Den Thüringer sollen laut letztem Jahresbericht mehr als neun Millionen Euro Schulden haben. Vizepräsident Hans-Joachim Junker hatte mit einem weiteren Vorstandsmitglied die Mannschaft am vergangenen Mittwoch über die kritische Lage informiert. In einer Vereinsmitteilung hieß es: „Wir müssen hier klar und eindeutig die Situationen des Vereins und der GmbH unterscheiden und differenzieren.
Die Zukunft der Spielbetriebs GmbH liegt nach der Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in den Händen eines Insolvenzverwalters. Die Zukunft des Vereins dagegen können dessen Mitglieder und die Region weitestgehend selbst bestimmen.“
Richtungsweisend wird die Mitgliederversammlung und Neuwahl eines Präsidium im Januar 2020. Der Fokus wird in Zukunft auf die Nachwuchsarbeit gelegt. Hier erfülle der Verein nach Ansicht des Präsidiums eine wichtige soziale Funktion, da mittlerweile rund 250 Kinder und Jugendlichen in allen Altersklassen das Fußballhandwerk erlernen. Erste Anzeichen der Unterstützung durch Sponsoren, aber auch engagierten Eltern gibt es, teilte der Club mit. (dpa)