Von Frau allein gelassen
Kind (5) trägt Baby bei -35 Grad auf Socken zu Nachbarn
Als der Strom ausfiel, wusste sich das fünfjährige Kind nicht anders zu helfen: Aus Angst vor der Dunkelheit schnappte es sich das 18 Monate alte Baby – und trug es durch die Eiseskälte bis zu einem benachbarten Haus. Nur auf Socken und in leichter Kleidung – bei minus 35 Grad!
Von diesem Drama berichteten die Alaska State Troopers bereits in der vergangenen Woche in einer Einsatzmitteilung. Demnach hatte eine Frau die beiden Kinder in einem Haus im 166-Seelen-Dörfchen Venetie unbeaufsichtigt zurückgelassen.
Die staatliche Behörde für öffentliche Sicherheit teilte mit, dass das ältere Kind statt der Frau die Verantwortung für das Baby übernahm und sich entschloss, fast einen Kilometer weit zu laufen, bis die beiden sich bei einem Nachbarn in Sicherheit bringen konnten.
Wie die „New York Times“ berichtete, machten sich die State Troopers nach dem Eingang der Nachricht mit einem Kleinflugzeug auf den Weg. Doch wegen der Abgelegenheit des Dorfes hätten sie trotzdem eine halbe Ewigkeit gebraucht.
Behördensprecher Ken Marsh erklärte: „Sie haben zwischen zwölf und 16 Stunden gebraucht, um endlich anzukommen. Wir waren aber zuversichtlich, dass sie in guten Händen waren, weil ein Nachbar die Kinder aufgegriffen hatte.“ Bei dem Marsch zogen sich beide Kinder typische Kälteverletzungen zu – bei beiden rechnen die Behörden aber damit, dass sie sich vollständig von den Strapazen erholen werden.
Nach einer näheren Untersuchung nahmen die Beamten eine 37-jährige Frau fest, die sich nun wegen des Vorwurfs der Gefährdung des Kindswohls verantworten muss. Die Ermittlungen hätten ergeben, dass die Frau die beiden Kinder allein zu Hause zurückgelassen hatte.
In welchem Verhältnis die Frau zu den beiden Kindern steht und ob es sich um Geschwister handelt, ließen die Behörden offen.