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(Bild: stock.adobe.com)
Nachbarn als Helfer

Prügelorgie gegen Freundin

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„Wenn er dich wieder verprügelt, schrei sofort meinen Namen. Dann rufe ich die Polizei!“ Diese Hilfe bot eine Nachbarin einer jungen Frau an, die von ihrem Lebensgefährten oft niedergeschlagen wurde. Als ein Streit eskalierte, rückten tatsächlich Beamte an. Schwer verletzt war das Opfer, der Täter weg. Er sitzt jetzt in Haft.

Erst am vergangenen Wochenende hatte ein 36-Jähriger seine Lebensgefährtin in Wien brutal attackiert. Er wurde gefasst. Über Jahre soll der Mann die Freundin (35) verprügelt haben. Monatelang dauerte das Martyrium einer jungen Frau aus einer Gemeinde nahe Eisenstadt. Immer wieder war der Lebensgefährte auf Streit aus, immer wieder dürfte der 29-Jährige die Freundin geschlagen haben. Ihre Schreie sollen manchmal im Stiegenhaus der Wohnanlage zu hören gewesen sein. Doch das Opfer traute sich nicht, ihren Peiniger anzuzeigen. Eine Nachbarin wollte ihr aber helfen: „Wenn er dich wieder schlägt und du Angst hast, schreie meinen Namen. Dann rufe ich für dich um Hilfe“, lautete der Vorschlag der besorgten Mieterin. Dazu kam es nicht, aber zum Eklat in der Wohnung der jungen Frau. Ihr Lebensgefährte schlug sie nieder und verschwand.

Als die von Nachbarn alarmierte Polizei eintraf, lag die Verletzte - mit Blut und blauen Flecken übersät - in der Küche auf dem Boden. Der 29-Jährige ist nun in Haft. Kampagnen wie „16 Tage gegen Gewalt“ wollen weiter solche Fälle aufdecken und Opfer besser schützen.

Karl Grammer, Kronen Zeitung