Beaver-Creek-Debakel
Die Ursachen für die große „Riesen“-Krise
by krone SportNach Österreichs zweitschlechtestem RTL-Ergebnis der Weltcup-Geschichte kann man nicht zur Tagesordnung übergehen. „Da muss noch mehr passieren“, weiß Cheftrainer Andreas Puelacher.
Die Gründe für die rot-weiß-rote Krise in dieser Disziplin sind mannigfaltig:
- Marcel Hirscher: Der Hauptgrund ist natürlich der Rücktritt des Superstars. Der Salzburger war im Riesentorlauf eine unfassbare Bank: von Februar 2013 bis März 2019 in 52 Weltcup-Bewerben in Folge immer (!) in den Top Sechs. Insgesamt 32 Weltcup-Triumphe, 29 weitere Male auf dem Podest.
- Erwartungsdruck: Vom Auftakt in Sölden weg wollten die Österreicher das Hirscher-Gerede im Keim ersticken. Die mediale Aufmerksamkeit auf die anderen ist plötzlich auch größer. Vielleicht will man da zu viel. Zum Beispiel Stefan Brennsteiner, der zweimal mit ärgerlichen Fehlern ausschied.
- Verletzungspech: Manuel Feller ist mit Bandscheibenvorfall out. Marco Schwarz hat nach Kreuzbandriss erst zwei Rennen in den Beinen.
- Startnummern: In Beaver Creek kam der erste Österreicher (Schwarz) mit Startnummer 16. Roland Leitinger fiel in Folge seines Kreuzbandrisses 2018 bis auf eine Nummer rund um 60 zurück! Der Salzburger hat sich mit einem soliden Saisonstart aber schon in die Top 30 zurückgekämpft.
Aber so schlecht, wie es die Ergebnisse in Sölden und Beaver Creek zeigen, ist Österreichs RTL-Truppe nicht. Und mit Matthias Mayer stellt man sogar einen der Aufsteiger der bisherigen Riesentorlauf-Saison. Die nächste Chance (allerdings ohne den pausierenden Mayer) bietet sich am Wochenende in Val d‘Isère! Wenn es das Schneechaos zulässt.
Alex Hofstetter, Kronen Zeitung