Maddie McCann: Polizist sollte die Vermisste finden – nun kommt raus, dass er...
by Marcel StorchDer Polizist Paulo Pereira Cristovão (51) sollte die vermisste Maddie McCann finden.
Doch jetzt kommt raus: Der portugiesische Ex-Polizist hat selbst Dreck am Stecken. Pereira Cristovão wurde zu siebeneinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hatte ihn angeklagt, Kopf einer Einbrecherbande zu sein und diese mit geheimen Informationen über Opfer und Ziele versorgt zu haben.
Maddie McCann: Ex-Polizist zu Gefängnisstrafe verurteilt
Der Ex-Kriminalbeamte und früherer Leiter der portugiesischen Agentur für vermisste Kinder war an der Suche nach der am 3. Mai 2007 verschwundenen Maddie McCann beteiligt. Pereira Cristovão trat später als scharfer Kritiker der Eltern der vermissten Madeleine auf. In seinem 2008 veröffentlichten Buch „Der Stern von Madeleine“ schrieb er, dass Maddie tot sei und ihre Leiche im Meer versenkt wurde.
Kate und Gerald McCann warf er Vernachlässigung der Fürsorgepflicht vor. Sie waren am 3. Mai 2007 mit Freunden essen, während die damals fast vierjährige Tochter aus dem Zimmer einer Ferienanlage verschwand.
Ex-Ermittler kritisiert Eltern von Maddie
Zuletzt trat Paulo Pereira Cristovão in der Netflix-Doku „Das Verschwinden von Madeleine McCann“ auf. Darin sagte er, dass der Schlüssel zum Verschwinden von Maddie McCann in den sogenannten „Tapas Sieben“ liege. So nannte er die McCanns und ihre befreundeten Paare, mit denen die Briten gemeinsam im Urlaubsressort in Praia da Luz weilten. Die Eltern von Maddie McCann nannten die Anschuldigungen „schmerzhaft und quälend“.
Jetzt wurde der Ex-Ermittler zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. 17 Angeklagte sollen bei Razzien in Lissabon und Cascais mithilfe von gefälschten Durchsuchungsbeschlüssen Geld und andere Wertgegenstände gestohlen haben.
Mehr noch: in einem Fall sollen sie ein Paar und dessen Tochter entführt und dabei 100.000 Euro geraubt haben. Alle Angeklagten wurden verurteilt. Zwei mittlerweile suspendierte Polizisten müssen für 17 und 16 Jahre ins Gefängnis.
Ex-Polizist räumt seine Tatbeteiligung ein
Paulo Pereira Cristovão, einst Vize-Präsident von Sporting Lissabon, soll dem Boss einer Hooligan-Gruppe von Sporting Instruktionen gegeben haben, womit die Einbrecher zuschlagen sollten.
Der Ex-Polizist räumte eine Beteiligung an der Tat ein, wies jedoch die Entführung und weitere Beteiligungen von sich. Er sei „schockiert und überrascht“ von dem Urteil. Paulo Pereira Cristovão bleibt bis zur Berufungsverhandlung vorerst auf freiem Fuß.
Kritiker von Maddies Eltern
2009 stand Cristovão vor Gericht, weil er die Mutter und den Onkel eines vermissten Mädchens gefoltert haben soll. Damit habe er ihnen ein falsches Geständnis entlocken wollen, hieß es damals. Cristovão wurde freigesprochen, hing seinen Job allerdings an den Nagel.
Im Anschluss leitete er einen Verein für vermisste Kinder in Portugal.