Neue Bilanztrickserei-Vorwürfe

"Financial Times" schießt gegen Wirecard

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Der Online-Zahlungsabwickler mit Sitz bei München ist immer wieder mit Vorwürfen konfrontiert, die Bilanzen zu schönen.(Foto: imago images/Sven Simon)

Die Vorwürfe gegen Wirecard stammen immer aus derselben Quelle: Erneut wirft die "Financial Times" dem Dax-Unternehmen aus Bayern Trickserei bei den Bilanzen vor. Darauf bricht der Kurs des Online-Zahlungsabwicklers ein. Wie schon früher dementiert Wirecard - und der Kurs erholt sich wieder.

Wirecard muss sich erneut gegen einen Bericht der "Financial Times" über zweifelhafte Bilanz-Praktiken verteidigen. Die Aktien des Online-Zahlungsabwicklers fielen zur Eröffnung um bis zu fünf Prozent auf 109,40 Euro. Der Zeitung zufolge berechnete Wirecard in seiner Bilanz für 2017 auf Treuhandkonten geparkte Gelder zu den eigenen Bar-Reserven hinzu.

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Wirecard 114,05

Wirecard wies den Vorwurf der Bilanz-Trickserei umgehend zurück. Sämtliche Bargeld-Positionen seien gemäß des IFRS-Buchhaltungsstandards verbucht worden, sagte eine Sprecherin des Online-Zahlungsabwicklers mit Sitz in Aschheim bei München. Die Wirecard-Aktie grenzte daraufhin ihre Verluste etwas ein und notierte nur noch 1,9 Prozent tiefer.

Die "Financial Times" hatte in den vergangenen Monaten mehrfach über angebliche Unregelmäßigkeiten bei den Wirecard-Bilanzpraktiken berichtet. So soll der Dienstleister angeblich bei Töchtern im Ausland falsche Angaben zu Gewinnen und Umsätzen gemacht haben. Das Unternehmen dementierte die Vorwürfe stets und kündigte an, die Bücher von unabhängigen Wirtschaftsprüfern durchleuchten zu lassen. Deren Bericht wird für das erste Quartal 2020 erwartet.