Firmen halten Korruption in der EU für "weit verbreitet"
Korruption ist aus Sicht von Firmen weiter in der Mehrheit der EU-Staaten ein großes Problem. Eine Umfrage zeigt dabei einen deutlichen Unterschied zwischen Österreich und Deutschland.
In 18 der 28 EU-Staaten gibt die Mehrheit der Unternehmen an, dass Korruption "weit verbreitet" ist, wie eine am Montag veröffentlichte Befragung im Auftrag der EU ergab. In Österreich sehen 57 Prozent der Firmen Korruption "sehr" oder "ziemlich" weit verbreitet, in Deutschland sind es nur 31 Prozent.
Im EU-Schnitt sind nun 63 Prozent der befragten Unternehmen dieser Meinung. Besonders hoch sind die Einschätzungen zur Korruption in Rumänien, Griechenland, Portugal, Kroatien, Italien und Slowenien. Dort gaben mindestens neun von zehn Firmen an, dass Korruption weit verbreitet ist. In Rumänien waren es sogar 97 Prozent, in Griechenland 95 Prozent.
"Korruption untergräbt die Demokratie und die Rechtstaatlichkeit" und damit "die Grundlage der europäischen Gesellschaften", erklärte EU-Innenkommissarin Ylva Johansson. Es gebe "wichtige Fortschritte" bei ihrer Bekämpfung, "es bleibt aber mehr zu tun". Für die Eurobarometer-Erhebung wurden durch das Institut Kantar im Oktober Telefon-Interviews bei 7.722 Firmen geführt, davon 300 in Österreich.
(APA/AFP)