Japan: Diese Pinguine treiben es so wild, dass nun sogar Karten helfen müssen, das Chaos zu sortieren

Unter ihnen befinden sich Herzensbrecher, treue Seelen und (hoffnungslos) Verliebte: Die Pinguine zweier japanischer Aquarien führen abenteuerliche Liebesleben. Karten veranschaulichen ihre Beziehungen.

Wer mit Japanisch nicht so vertraut ist, könnte die Karte zunächst für einen U-Bahn-Fahrplan halten. Etliche Stationen. Zahllose Verbindungen, farblich markiert. Alles ziemlich unübersichtlich. Und doch führen die Wege mehr oder weniger ans selbe Ziel: zur Liebe.

Zwei japanische Aquarien versuchen, mittels einer Karte die (Liebes-)Beziehungen ihrer Pinguine zu veranschaulichen. Unter ihnen befinden sich Herzensbrecher, treue Seelen und (hoffnungslos) Verliebte. "Wir würden den Menschen gern näherbringen, dass Pinguine wie wir Menschen sind; jeder von ihnen hat Individualität und lebt in zahlreichen Beziehungen", wird Shoko Okuda vom US-Sender CNN zitiert, eine Sprecherin der ORIX Group, die die Aquarien unterhält. 

Shoko Okuda räumt aber auch ein: Die Karte aus dem vergangenen Jahr ging in den sozialen Netzwerken derart durch die Decke, dass man sie nochmal aktualisiert habe.

In der Tat könnten die Beziehungsgeflechte der Pinguine auch Stoff einer schlüpfrigen TV-Soap sein, der zu ausuferndem Klatsch und Tratsch einlädt. Von Dreiecksbeziehungen über unerwiderte Lieben bis hin zu Inzest scheint alles dabei zu sein.

Die Karten, sowohl die des Aquariums in Tokyo (im Tweet) als auch des Aquariums in Kyoto (hier) lesen sich folgendermaßen: Das Herz-Symbol (rote Linien) markiert Paare und Liebende. Die gebrochenen Herzen (blaue Linien) zeigen zerbrochene Beziehungen. Die Herzen mit Fragezeichen (lila Linien) repräsentieren komplizierte Beziehungen, die vielleicht mehr als Freundschaften sein könnten. Die gelben Linien markieren Freundschaften. Die grünen Linien stehen für Feinde.

Vater und Sohn, eine Herzensbrecherin und Großvater 

Darüber hinaus fahren die Karten mit Steckbriefen der Pinguine und Insiderwissen zu ihren Beziehungen auf. Basis seien die täglichen Beobachtungen durch die Mitarbeiter. So erklären sich wohl auch die Verbindungen einiger Pinguine zu ihnen. Ein Beispiel: Einer der Pinguine bewege seinen Kopf immer hin und her, wenn er die Mitarbeiterin Kijoma sehe – ein Zeichen von Zuneigung und somit auch eine Markierung auf der Karte.

Pinguin-Dame Tera aus dem Aquarium in Kyoto sei unter Fans am beliebtesten. Allein im letzten Jahr habe sie sechs Pinguinen das Herz gebrochen. Aktuell sehe sie Orre, der aber auch an Same und Shijyou (verheiratet) interessiert sei. Ein anderer, besonderer Fall aus den letzten zwei Jahren sei die Beziehung zwischen Kuruma (Vater) und Nijou (sein Sohn). Sie werden als "BL" markiert, was so viel wie "Boy's Love", also Jungs-Liebe, bedeuten soll. Das war letztes Jahr. Dieses Jahr sind beide an ein und derselben Pinguin-Dame, Hana, interessiert. Eine ebenfalls ungewöhnlich anmutende Verbindung hat Großvater Kama, der älteste Pinguin im Aquarium in Kyoto, zu Saya – der Enkelin seiner Schwester. Ihr Altersunterschied liegt bei 17 Jahren bei einer zu erwartenden Lebenszeit von rund 20 Jahren. 

"Einige Kommentare lauten 'Es ist komplizierter als Beziehungen unter Menschen' und andere sagen 'Ich werde nicht müde auf die Karte zu schauen'", so Sprecherin Shoko Okuda. 

Quelle: CNN

fs