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Die Bahn braucht Tausende neue MitarbeiterFoto: Sven Moschitz
Jeder zweite Job soll neu besetzt werden

BAHNsinn, wie viele Leute die suchen

Und was kann man da eigentlich verdienen?

Hoffentlich kommen die Bewerbungen pünktlicher als die Züge ...

Konjunkturflaute hin oder her – die Bahn sucht händeringend Personal. In den nächsten fünf Jahren muss sie die Hälfte ihrer rund 200 000 Mitarbeiter in Deutschland ersetzen.

Bis Jahresende werde es 24 000 Neueinstellungen geben, sagte Personalvorstand Martin Seiler am Montag in München. Im nächsten Jahr plant die Bahn mit ähnlich vielen neuen Mitarbeitern.

Grund für den Personal-Tausch ist der vergleichsweise hohe Altersschnitt der Bahn-Beschäftigten. Viele von ihnen gehen in den Ruhestand.

„Die Demografie schlägt zu“, sagte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (45, CSU).

Aber auch die höheren Investitionen der Bundesregierung in Sachen Klimaschutz spielen eine Rolle: Die GroKo will in den kommenden Jahren mehr Geld in die Schiene stecken, also schafft die Bahn etwa 8000 zusätzliche Stellen.

▶︎ Gesucht werden vor allem Lokführer, Servicekräfte und Fahrdienstleister, aber auch IT-ler sowie Bau- und Elektroingenieure. Sie sollen die Bahn nach eigenen Angaben „robuster und pünktlicher“ machen und Zugausfälle und Verspätungen verhindern.

Das ist auch nötig, denn fast jeder vierte ICE und Intercity ist unpünktlich: Im Jahresschnitt 2019 werden wohl rund 24 Prozent dieser Züge zu spät gekommen sein.

Das verdient man bei der Bahn

Bei so vielen offenen Stellen dürfte sich der eine oder andere fragen: Was verdient man eigentlich als Bahner bzw. Bahnerin?

Das hängt von der jeweiligen Tätigkeit ab. Es gibt rund 500 verschiedene Berufe im Konzern, darunter sind auch z.B. Kantinenköche, Bürokaufleute, Ingenieure oder IT-Spezialisten.

Doch es gibt auch etliche Berufe, die es so eigentlich nur bei der Bahn gibt:

Lokführer bekommen laut DB-Angaben inklusive aller Zulagen im Schnitt ein Jahreseinkommen von mindestens 38 000 Euro und können es in der Spitze auf rund 50 000 Euro bringen.

Zugbegleiter, die an Bord eines Zuges u.a. die Fahrkarten kontrollieren, verdienen zwischen 34 000 und 46 000 Euro brutto im Jahr.

Bordgastronomen im Speisewagen schaffen es auf 33 000 bis 37 000 Euro.

Kundenbetreuer im Nahverkehr bringen es auf jährlich 34 000 bis 46 000 Euro.

▶︎ Reiseberater, die u.a. Fahrkarten verkaufen, verdienen im Schnitt 31 000 bis 39 000 Euro.

Gleisbauer sorgen praktisch für die Grundlage des Geschäfts, machen eine Bahnreise erst möglich. Sie bauen, warten, reparieren und erneuern das Schienennetz. Laut DB-Angaben verdienen sie im Jahr je nach Berufserfahrung im Durchschnitt zwischen 34 000 und 42 000 Euro brutto – inklusive Zulagen für Sonn-, Feiertags- und Nachtschichten und Weihnachtsgeld.

Fahrdienstleiter steuern aus den Stellwerken der Bahn den gesamten Zugverkehr, stellen die Weichen und Signale. Ihre Aufgabe bei der Bahn ist in etwa vergleichbar mit der Tätigkeit von Fluglotsen in der Luftfahrt, die dort den Flugverkehr steuern. Fahrdienstleiter verdienen inklusive aller Zulagen im Schnitt laut DB-Angaben 33 000 bis 50 000 Euro im Jahr.

▶︎ Leit- und Sicherungstechniker haben auch eine Schlüsselrolle. Sie halten u.a. Weichen und Signale funktionsfähig, ohne die kein Zug einziger fährt. Sie verdienen 37 000 bis 52 000 Euro im Jahr.