Kevin Kaiser steht an der Spitze des technischen Hilfswerks Rheinfelden

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Der neue Ortsbeauftragte aus Degerfelden ist zwar erst 34 Jahre alt, aber im THW schon fast ein Urgestein. Er ist seit seiner Kindheit dabei. Auch 2001 beim Elbehochwasser war Kevin Kaiser im Einsatz.

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Die Amtsübergabe beim THW ist erfolgt: von links Kevin Kaiser, Gerhard Tröndlin und Dietmar Löffler Foto: Rolf Reißmann

Das Technische Hilfswerk hat einen neuen Ortsbeauftragten für die Stadt. Am Freitagabend erfolgte der Stabwechsel im Stützpunkt an der Römerstraße. Gerhard Tröndlin wurde mit Dank nach fünf Jahren als Ortsbeauftragter an der Spitze des THW in der Stadt verabschiedet. Nun übernahm ein junger Mann: Kevin Kaiser aus Degerfelden wurde vom Landesbeauftragten in sein Amt eingeführt. Zwar ist Kaiser erst 34 Jahre alt, doch beim THW schon fast ein Urgestein.

Kaiser trat er der Jugendgruppe als Kind bei, durchlief alle Ausbildungen, die in Rheinfelden möglich waren und wurde schnell eine sehr vielseitiger Aktiver. Seine erste große Bewährungsprobe erfüllte er 2001 beim Elbehochwasser. Für diesen harten Einsatz wurde er mit der Fluthilfemedaille des Bundes ausgezeichnet. Zur Amtseinführung war auch der Landesbeauftragte des THW für Baden-Württemberg, Dietmar Löffler, gekommen. Er meinte schmunzelnd, er werde die Aufgaben des Ortsbeauftragten nicht vorlesen, sonst könnte sich Kevin Kaiser vielleicht noch einmal überlegen, ob er die Aufgabe annehme. Doch Kaiser ist ein Mann voll Tatendrang und übernahm per Handschlag die Funktion.

Das THW in Rheinfelden ist seit 1953 aktiv

Beim THW ist die Wahl der jeweiligen Amtsträger in den Ortsgruppen üblich, die Vorgesetzten bestätigen dann nur noch. Der Rheinfelder Ortsverein besteht bereits seit 1953, im Land gibt es 93 dieser Struktureinheiten. Insgesamt 11 000 ehrenamtliche Helfer, meist Männer, führen anspruchsvolle Aufgaben aus, um in Notsituationen Rettung und Versorgung zu unterstützen. Das können Unfälle oder erhebliche technische Störungen, aber auch Naturkatastrophen sein.

Das THW unterstützt auch bei außergewöhnlichen Bauarbeiten. Als etwa im Januar dieses Jahres nachts das neue Zolldach in Grenzach mit einem Riesenkran auf seine Stützen gehoben wurde, sorgte das Rheinfelder THW für gutes Licht. Beleuchtung war nämlich etliche Jahre lang Hauptaufgabe des Ortsverbands. Nun gab es eine Änderung, jetzt sind die etwa 25 ehrenamtlichen THW-Mitglieder für Notinstandsetzungen zuständig. Das kann ein Stromausfall oder eine andere Störung sein, die den normalen Betrieb in Krankenhäusern, Pflegeheimen oder ähnlichen Einrichtungen plötzlich zum Erliegen bringt. Damit der Betrieb in kleiner Form weitergeführt werden kann, baut das THW eine behelfsmäßige Infrastruktur auf. Dafür steht hier ein Universal-Gerätewagen. Außerdem verfügt der hiesige Ortsverein über einen Mehrzweck-Kraftwagen, auf dem Spezialtechnik für eben solche Notinfrastruktur verladen ist.

Helferzeichen in Gold für sieben Kameraden

Dietmar Löffler nutzte die Gelegenheit, um allen Mitarbeitern des Rheinfelder THW und ihren Familien für ihren enormen ehrenamtlichen Einsatz zu danken. Mit ihren Spezialkenntnissen seien sie vielfach im Jahr schnelle Helfer in für die Betroffenen sehr schwierigen Situationen.

Oberbürgermeister Klaus Eberhardt griff in seinem Grußwort die zuverlässige Hilfe des THW bei öffentlichen Ereignissen in der Stadt auf, Slow-up und Fasnacht nannte er als Beispiele dafür. Vor allem aber habe der Ortsverein in vielen Notsituationen dazu beigetragen, dass Erschwernisse beseitigt und auch dringend notwendige Hilfe zur Funktionssicherheit sicher und unverzüglich geleistet wurden. Ebenso wichtig sei das Wirken des Technischen Hilfswerkes bei internationalen Einsätzen, zu denen auch mehrfach Rheinfelder Helfer ausrückten. Damit trage die Organisation zu einem ausgezeichneten Bild Deutschlands in der Welt bei.

Gerhard Tröndlin brachte zweimal Hilfsgüter aus Deutschland nach Sibirien und weilt nach dem Ruanda-Krieg-zur Hilfe vor Ort in Afrika. Für ihren herausragenden Einsatz zeichnete Dietmar Löffler sieben Kameraden mit dem Helferzeichen in Gold aus.