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© dpa, Paul Zinken, nie jai
Ausgerechnet der Verkehrsminister ist der größte CO2-Sünder

Deutsche Umwelthilfe: Diese Politiker belasten das Klima mit ihren Dienstwagen am meisten

Umwelthilfe klagt: Kein einziger Spitzenpolitiker hält Grenzwerte ein

Klatsche für unsere Spitzen-Politiker: Die Deutsche Umwelthilfe hat die Ergebnisse ihrer Dienstwagenumfrage vorgestellt – und sie sind blamabel. Kein einziger Dienstwagen der Regierungspolitiker in Bund und Ländern hält die EU-Grenzwerte ein. Besonders peinlich: Ausgerechnet Verkehrsminister Scheuer müsste es am besten wissen – schneidet aber mit Abstand am schlechtesten ab.

CO2-Ausstoß von Regierungs-Dienstwagen: "Immer größer, immer sprit-durstiger"

Röhrende Motoren, Stau in der Hauptstadt, schwarze Auto-Kolonnen vor dem Kanzleramt: Was wären unsere Spitzen-Politiker ohne ihre Dienstwagen? Irgendwie gehören sie zum Bild des vielbeschäftigten Kabinett-Mitglieds ja einfach dazu.

Dabei sind die Regierungs-Karren offenbar ziemliche Dreckschleudern: "Immer größer, immer sprit-durstiger, immer schwerer" seien sie geworden, klagt Barbara Metz, stellvertretende Chefin der Deutschen Umwelthilfe. Die Bundesregierung tanze nach der Pfeife der Automobilindustrie, leiste sich ein "Schaufahren gegen den Klimaschutz".

Das geht zumindest aus der 13. Dienstwagen-Umfrage hervor, die die Umweltorganisation am Montag in Berlin vorgestellt hat. 245 Spitzenpolitiker wurden befragt. Kein einziger Dienstwagen hält den EU-Flottengrenzwert für CO2 im Realbetrieb ein. Noch einmal: Jeder einzelne Spitzenpolitiker, der für die Umfrage befragt wurde, fällt im Umwelt-Check durch.

Umwelthilfe zu CO2-Schleudern: "Politiker haben nicht verstanden, wofür die Menschen auf die Straße gehen"

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Dienstwagen vor dem Bundestag: Kein einziger von ihnen hält die EU-Grenzwerte zum Kohlenstoffdioxid-Ausstoß ein.© imago images / photothek, via www.imago-images.de, www.imago-images.de

Besagter EU-Grenzwert liegt aktuell bei 130 Gramm Kohlenstoffdioxid pro Kilometer, wird bald sogar noch einmal weiter abgesenkt auf 95 Gramm. Aber: Der tatsächliche Wert unter unseren Top-Politikern – er liegt bei durchschnittlich 225 Gramm CO2 pro Kilometer.

Und das in Zeiten, in denen der Klimawandel das Brennpunkt-Thema Nummer eins ist. Das zeige, dass weder Politiker noch Autobauer verstanden hätten, wofür die Menschen seit über einem Jahr auf die Straße gingen, so DUH-Vizechefin Metz.

Besonders schlecht fällt das Ergebnis aus für einen, der es eigentlich besser wissen müsste: Der Dienstwagen von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat laut Studie den höchsten realen CO2-Ausstoß – obwohl es ein Benzin-Elektro-Hybridwagen ist. Knapp vor Schlusslicht Scheuer landen die Benzin-Elektro-Hybride von Justizministerin Christine Lambrecht und Umweltministerin Svenja Schulze (beide SPD).

Schmutzige Dienstwagen: Klöckner pumpt am wenigsten CO2 in die Luft – dafür aber Stickoxide

Immerhin: Den niedrigsten CO2-Ausstoß im Bundeskabinett hatten der Dienstwagen von Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) und das Diesel-Auto von Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU). Ein kleiner Lichtblick – aber "niedrig" bedeutet noch lange nicht "gut". Denn auch hier liegt der CO2-Ausstoß deutlich über dem Grenzwert. Noch dazu kommt: Diesel-Pkw sind laut Umweltbundesamt Hauptquelle für die hohe Stickoxid-Belastung in den Städten.

Besorgniserregend: Insgesamt seien die CO2-Emissionen bei Dienstwagen erstmals gestiegen, so Metz. Die Definition des "realen Ausstoßes" der DUH ist allerdings nicht identisch mit den Angaben zum offiziellen CO2-Normausstoß der Autohersteller, die deutlich tiefer liegen. Bei ihrer eigenen Erhebung benutzt die Umwelthilfe die Daten des Umweltforschungsverbunds ICCT.

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