Aldi-Gaming-PC im Test

Medion Erazer X87095: Aldi-Gaming-PC im Test

Mit dem Medion Erazer X87095 steht ab 12. Dezember ein ausgewachsener Gaming-PC in allen Aldi-Filialen. Und der überraschte im COMPUTER BILD-Test mit richtig viel Dampf!

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Der Medion Erazer X87095 ist kein turmhoher Gaming-PC. Aber was steckt drin und wie schnell arbeitet er? COMPUTER BILD hatte den Aldi-PC im Test.

Testfazit: Das müssen Sie wissen

Für 2.699 Euro können Kunden einiges erwarten. Aber der Medion Erazer X87095 ließ im Test kaum Wünsche offen: Er war richtig schnell, hat genügend Leistungsreserven und ist toll ausgestattet. Der Preis für den Aldi-PC ist angemessen. Wenn es etwas zu meckern gibt, dann wegen des fehlenden Speicherkartenlesers und der nicht vorhandenen Tastatur – im Paket befindet sich nur eine Maus.

ProKontra
+ Sehr hohes Spieletempo – zeigt auch 4K-Titel sehr flüssig
+ Sehr hohes Arbeitstempo
+ WLAN-ac und Bluetooth
+ Gute Erweiterungsmöglichkeiten
- Speicherkartenleser fehlt
- Keine Tastatur im Paket
Einschätzung der Redaktion
gut

Ausgewachsener Gaming-PC? Klingt nach einem turmhohen, fetten Rechner. Der neue Aldi-PC Medion Erazer X87095 ist zwar kein klobiger PC, aber auch kein Mini-Rechner: Mit seinen Abmessungen von 22,7x44,6x48 Zentimetern passt er dennoch locker unter jeden Schreibtisch. Selbstbewusst: Aldi veranschlagt satte 2.699 Euro für den Medion Erazer X87095. Dafür muss er kompromisslos als Gaming-PC überzeugen. Tut er das? COMPUTER BILD hatte den Medion Erazer X87095 im Praxis-Test.

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Medion Erazer X87095 im Test: Schickes Kleid

Optisch macht der Medion Erazer X67128 schon mal viel her – und keinen Hehl aus seinem Einsatzzweck: Der will spielen! Der Aldi-PC steckt in einem schwarzen Kleid, das Innenleben lässt sich durch eine Plexiglasscheibe an der rechten Seite beäugen. Lüfter und Arbeitsspeicher leuchten dank RGB-LEDs mehrfarbig, den Prozessor schützt eine Wasserkühlung vor dem Hitzetod. Die Gerätfront hat keine aufklappbare Tür und auch keine Vorrichtungen fürs Nachrüsten eines DVD-Brenners. Wer tatsächlich noch ein Laufwerk braucht, muss einen externen DVD-Brenner kaufen. An der Gehäuse-Oberseite sind gut erreichbar zwei USB-3.1-Gen-1-Anschlüsse eingebaut. Zudem gibt es hier Buchsen fürs bequeme Anschließen eines Gaming-Headsets.

Medion Erazer X87095 im Test: Achtkern-Prozessor

Viel wichtiger ist jedoch, was drinsteckt. Als Motor dient der bereits Ende 2018 vorgestellte Prozessor Intel Core i9-9900K. Dessen acht Kerne takten bei Bedarf mit bis zu 3,6 Gigahertz, per Turbo-Technik arbeitet ein einzelner Kern kurzzeitig sogar mit bis zu 5,0 Gigahertz. Der Prozessor arbeitet zudem mit der Hyperthreading-Technik. Damit kann er dem Betriebssystem Windows 10 für ein (noch) höheres Tempo die doppelte Anzahl von Kernen vorgaukeln. Auch gut: Der Chip darf berechnete Daten kurzzeitig in einen mit 32 Gigabyte sehr großzügig bemessenen Arbeitsspeicher (RAM) auslagern (Typ: DDR4).

Medion Erazer X87095: Aldi-PC im Detail

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Medion Erazer X87095 im Test: Turing-Grafikkarte

Die Berechnung der Bildwiedergabe auf extern angeschlossenen Monitoren übernimmt hingegen eine mit dem Turing-Chip GeForce RTX 2080 Super und 8 Gigabyte Grafikspeicher (Typ: GDDR 6) bestückte Grafikkarte von MSI. Nvidia hat den Grafikprozessor RTX 2080 Super erst im August 2019 vorgestellt. Wie bei den kleineren Modellen RTX 2060 Super und RTX 2070 Super hat der Hersteller auch die RTX 2080 Super nicht nur überpoliert und das Kürzel „Super“ rangehängt, sondern kräftig aufgebohrt. Der Chip mit der internen Bezeichnung TU104-450 darf im Vergleich zum älteren Nicht-Super-Chip Berechnungen auf 3.072 statt auf 2.944 Cuda-Einheiten verteilen. Und die arbeiten mit einem Takt von 1.650 Megahertz, per Boost dürfen es bei der Berechnung von kräftezehrenden Spielszenen kurzzeitig auch 1.815 Megahertz sein. Damit soll sie spürbar schneller als die bei 1.515 Megahertz (Turbo: 1.800 Megahertz) taktende RTX 2080 arbeiten. Bildschirme lassen sich wahlweise per HDMI- oder Displayport mit dem Medion Erazer X87095 verbinden.

Medion Erazer X87095 im Test: M.2-SSD

Für Programme, Daten und Spiele hat der Medion Erazer X87095 eine SSD im kaugummistreifen großen M.2-Format, mit schnellem PCI-Express-3.0-Anschluss und 1 Terabyte Speicher. Wem das nicht reicht: Der Aldi-PC hat auch noch eine klassische Festplatte mit ebenfalls 1 Terabyte Speicher. Wem das immer noch nicht genug ist: Unter der Festplatte befindet sich ein Einschub, in dem sich eine weitere 3,5-Zoll-Festplatte nachrüsten lässt. Mit einem Einbaurahmen lassen sich hier auch Festplatten und SSDs im kompakteren 2,5-Zoll-Format installieren. Klasse: Auf dem Mainboard befindet sich ein zusätzlicher M.2-PCI-Express-Slot für den Einbau einer weiteren M.2-SSD.

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Im Benchmark-Test 3D Mark Time Spy erreichte der Medion Erazer X87095 11.435 Punkte.

Medion Erazer X87095 im Test: Sehr schnell

Und was bringt das alles? Wenig überraschend, dass der Aldi-PC für Internet- und Office-Anwendungen schlichtweg überdimensioniert ist. Aufgaben mit Word, Excel und PowerPoint erledigte er im Handumdrehen. Aber selbst das leistungshungrige Zusammenstellen eines Films aus mehreren Clips ließ ihn genauso wenig schwitzen wie das aufwendige Bestücken von Fotos mit 3D-Effekten.

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Den Benchmark-Test Heaven absolvierte der Medion Erazer X87095 mit durchschnittlich 148 Bilder pro Sekunde (Full HD; Qualität: Ultra) und 3.735 Punkten.

Medion Erazer X87095 im Test: Ein echter Spieler

Und wie meisterte er seinen eigentlichen Einsatzzweck? Spiele zeigte er in Full HD mit 1920x1080 Bildpunkten bei voller Detailwiedergabe schön flüssig. Sollten Zocker bereits einen 4K-Monitor besitzen und Titel wie „Battlefield 5“ mit 3840x2160 Pixeln spielen wollen, klappt auch das! Im Test lieferte die RTX-2080-Super-Grafikkarte für eine rückelfreie Wiedergabe genügend Bilder pro Sekunde zum Monitor – und hat sogar noch Reserven für zukünftige, noch aufwendigere Spiele.

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Medion Erazer X87095 im Test: WLAN und Bluetooth

Klasse: Der Aldi-PC geht wahlweise per Netzwerkkabel oder drahtlos per schnellem WLAN-ac ins Netz. Und für den Datenaustausch mit Tablet-PCs oder Smartwatches hat der Medion Bluetooth. Zudem bietet er an der Rückseite reichlich Anschlüsse.

Medion Erazer X87095 im Test: Fazit

Für 2.699 Euro können Kunden einiges erwarten, aber der Medion Erazer X87095 ließ im Test kaum Wünsche offen: Er war richtig schnell, hat zudem noch genügend Leistungsreserven und ist toll ausgestattet. Der Preis für den Aldi-PC ist angemessen. Wenn es etwas zu meckern gibt, dann wegen des fehlenden Speicherkartenlesers und der nicht vorhandenen Tastatur – im Paket befindet sich nur eine Maus.