Dow Jones, Nasdaq, S&P 500

Zollstreit bremst US-Börsen aus – ArQule-Aktie gewinnt mehr als 100 Prozent

Drohende US-Strafzölle auf chinesische Güter belasten am Montag die Wall Street. Für Gesprächsstoff sorgte eine Milliarden-Übernahme im Pharmabereich.

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Wall Street

Ein Händler auf dem Börsenparkett.(Foto: AP)

New York. Die Furcht vor den Folgen des Zollstreits zwischen den USA und China dämpft die Kauflaune der US-Anleger. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte am Montag 0,3 Prozent schwächer bei 27.938 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 verlor 0,1 Prozent auf 3141 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq lag ebenfalls 0,1 Prozent im Minus bei 8644 Punkten.

Auf die Stimmung drückten die jüngsten Exportdaten aus China: Die Ausfuhren aus dem Fernostland gingen im November den vierten Monat in Folge zurück.

Am Sonntag läuft eine Frist aus, dann könnten die nächsten US-Strafzölle auf chinesische Güter im Wert von 156 Milliarden Dollar in Kraft treten. Betroffen wären davon unter anderem Smartphones und Spielsachen. Börsianer hoffen aber weiterhin, dass sich die beiden Kontrahenten doch noch entgegenkommen und es nicht zu einer Eskalation in dem Konflikt kommt.

"Wie immer hängt es letztlich davon ab, was wir von Präsident Donald Trump oder von China darüber hören, wie es mit einem Handelsabkommen weitergeht", sagte Randy Frederick, beim Brokerhaus Charles Schwab zuständig für Handel und Derivate.

Vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed am Mittwoch waren US-Anleihen gefragt: Die zehnjährigen Papiere legten zu, die Rendite sank zeitweise auf 1,805 Prozent von 1,843 Prozent. Experten rechnen damit, dass die Hüter des Dollars ihren Leitzins nach drei Schritten nach unten diesmal nicht antasten.

Für Gesprächsstoff sorgte eine Milliarden-Übernahme im Pharmabereich: Das US-Branchenschwergewicht Merck & Co übernimmt für 2,7 Milliarden Dollar den Krebsspezialisten ArQule und sichert sich damit den Zugriff auf ein vielversprechendes Medikament zur Blutkrebs-Behandlung. Merck & Co bietet 20 Dollar je ArQule-Aktie in bar und damit mehr als doppelt soviel wie den Schlusskurs vom Freitag. Die ArQule-Aktien schnellten entsprechend um mehr als 100 Prozent nach oben und waren so teuer wie seit Juli 2001 nicht mehr.

Die Merck-Titel gaben dagegen 0,3 Prozent nach. Die Experten der Citigroup erklärten, das Geschäft sei nicht überraschend, zumal Merck bislang kaum in dem Bereich vertreten ist.

Eine Milliarden-Einigung mit den Opfern von Waldbränden in Kalifornien trieb die Aktien des insolventen Versorgers PG & E um ein Fünftel in die Höhe. Das Unternehmen zahlt insgesamt 13,5 Milliarden Dollar unter anderem an die Geschädigten des Waldbrandes rund um die Stadt Paradise, bei dem 85 Menschen ums Leben kamen und der durch defekte Stromleitungen ausgelöst wurde.

Mehr: Die Privatanleger zocken auf weiter steigende Kurse, haben aber kein großes Vertrauen in die Zukunft. Das ist ein Warnsignal an den Märkten.