Lebensgefährliche Messerattacke in Kelkheim: Deshalb ist der Prozess geplatzt
Prozess vor dem Landgericht Frankfurt wegen blutiger Attacke auf dem Marktplatz von Kelkheim
Frankfurt am Main - Weil der Vorsitzende Richter von seinen Kollegen für befangen erklärt wurde, ist am Montag der Prozess um eine lebensgefährliche Messerattacke auf dem Marktplatz von Kelkheim im Main-Taunus-Kreis vor dem Landgericht Frankfurt geplatzt.
Der Jurist habe zu Prozessbeginn am vergangenen Donnerstag Äußerungen gemacht, die den Eindruck einer Befangenheit begründen könnten, hieß es in dem Gerichtsbeschluss.
Die Äußerungen standen im Zusammenhang mit einer plötzlich bekannt gewordenen Selbstanzeige der Tochter des 52 Jahre alten Angeklagten, die sich selbst der Stiche auf einen betrunkenen Polen bezichtigte (TAG24 berichtete) und damit – so der Richter – ihren Vater vor einer Verurteilung habe schützen wollen. AZ 3690 Js 208420/19
Der aus Italien stammende Angeklagte soll im Februar dieses Jahres den Polen mit vier gezielten Stichen in den Oberkörper erheblich verletzt haben.
Hintergrund der Attacke war offenbar die Tatsache, dass die Tochter zuvor von dem Betrunkenen beleidigt worden war.
Blutige Attacke in Kelkheim: Selbstanzeige der Tochter
Am ersten Verhandlungstag in Frankfurt gab der Angeklagte an, nichts mit den Stichen zu tun gehabt zu haben. Er sei zwar bei dem Handgemenge dabei gewesen, habe jedoch nicht gestochen.
Als die Tochter im Zeugenstand vernommen werden sollte, legte ihr Rechtsanwalt dem Gericht die Selbstanzeige vor.
Der Prozess um die Attacke in Kelkheim soll nun Anfang kommenden Jahres von neuem beginnen.